Smart-Home-Standards

Standards unter einem Dach

29. September 2014, 11:45 Uhr | Yvonne Nestler, Fachautorin, Köln

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Interview: "QIVICON" – der Smart-Home-Standard zum Kombinieren

Die Smart-Home-Plattform „QIVICON“ bündelt verschiedene Hersteller, um einen einheitlichen Standard für das Smart-Home herzustellen. Holger Knöpke leitet den Bereich Connected-Home bei der Deutschen Telekom, die die Plattform initiiert hat.

m2mXpert: Herr Knöpke, wer verbirgt sich hinter Qivicon?

Holger Knöpke: Hinter Qivicon steht eine von der Deutschen Telekom initiierte Allianz führender Industrie-Unternehmen wie EnBW, eQ-3, Miele und Samsung. Wir treiben gemeinsam das Thema Smart-Home voran und bieten herstellerübergreifende Lösungen für Kunden an.

m2mXpert: Was ist das Besondere an Qivicon?

Knöpke: Qivicon ist eine technische Plattform, auf der Unternehmen ihre Smart-Home-Produkte entwickeln und an Endkunden vermarkten können. Wir haben eine offene, herstellerübergreifende Plattform entwickelt, auf der jedes Unternehmen, egal welcher Branche und Größe, Lösungen anbieten kann. Die Verbraucher haben die Möglichkeit, die verschiedenen Angebote individuell zu kombinieren. Der Vorteil: Die Lösungen sind miteinander kompatibel. Damit ist Qivicon einzigartig und wird dank der bereits mehr als 30 Partnerunternehmen, die sich angeschlossen haben, zum Standard im Smart-Home.

m2mXpert: Wie funktioniert Qivicon?

Knöpke: Qivicon besitzt eine einheitliche Steuerungszentrale für die gesamte Kommunikation: die Home-Base. Sie wird unabhängig vom Telekommunikationsanbieter an einem Breitbandanschluss des Nutzers mit dem Internet verbunden. Über das Internet nimmt sie die Steuerbefehle der Partner-Apps entgegen und gibt diese per Funk an die elektrischen Geräte im Haus oder der Wohnung weiter. Die Qivicon-Home-Base arbeitet mit für Smart-Home optimierten Funkprotokollen. Zur Grundausstattung gehört „HomeMatic“. Die Qivicon-Home-Base verfügt über vier Steckplätze, über die weitere Protokolle wie „ZigBee“ per Funkstick installiert werden können. Selbst bereits installierte Smart-Home-Lösungen wie zum Beispiel die Lichtsteuerung von Philips-Hue und IP-Kameras können zukünftig in die Haussteuerung mit Qivicon integriert werden. Die Verbindung zur Qivicon-Home-Base erfolgt über einen handelsüblichen Router.

m2mXpert: Wie nutze ich Qivicon?

Knöpke: Nutzer installieren eine entsprechende Partner-App und steuern und kontrollieren über Smartphone, Tablet oder PC die Qivicon-kompatiblen Geräte.

m2mXpert: Welche Vorteile haben Unternehmen von der Qivicon-Plattform?

Knöpke: Egal, wo Sie hinschauen, ob PC- oder Smartphone-Markt: Plattformen beherrschen die IT-Branche. Dies wird früher oder später auch auf den Smart-Home-Markt zutreffen, deshalb gehen Partnerunternehmen mit Qivicon ein Investment in eine zukunftssichere Plattform ein. Unsere Partner erhalten außerdem einen schnellen Zugang zum Smart-Home-Markt, ohne investieren zu müssen. Stattdessen setzen sie auf eine im Markt bereits bestehende und etablierte Lösung, die mit der Telekom als Partner darüber hinaus ein hohes Maß an Sicherheit bietet.

m2mXpert: Was meinen Sie damit?

Knöpke: In Folge der Datenskandale um den US-Geheimdienst NSA werden Lösungen aus den USA wie „Nest“ von vielen europäischen Verbrauchern mittlerweile eher kritisch gesehen. In Europa wünscht man sich Lösungen, die sicher gegen Angriffe sind und ein hohes Datenschutzniveau bieten. Dies wurde Qivicon von unabhängigen Testern bescheinigt. Deshalb wird Qivicon in Deutschland bereits als Alternative zu Nest gehandelt.

m2mXpert: Für welche Unternehmen aus welchen Branchen ist Qivicon interessant?

Knöpke: Für alle Unternehmen, die mit Produkten oder Dienstleistungen in den Smart-Home-Markt eintreten möchten oder bereits solche haben. Das können Energieversorger sein, Hersteller von Elektrogeräten für Haushalt, Garten und Unterhaltungselektronik, Fenster und Türen – wirklich jede Branche.

m2mXpert: Welche Geräte und Funktionen gibt es schon für Qivicon?

Knöpke: Von den Unternehmen EnBW, Deutsche Telekom, Bitron Home, Vattenfall sowie eQ-3 sind bereits Produktangebote im Markt verfügbar. Hierbei erleichtern unterschiedliche Starterpakete den Einstieg ins Smart-Home. Sie bestehen aus der Qivicon-Home-Base und Geräten wie Heizungsthermostaten, Funkzwischensteckern oder Tür/Fenster-Kontakten für den Einstieg ins Smart-Home. Ab Herbst werden weitere Angebote starker Marken hinzukommen, darunter renommierte Marken wie Miele und Philips.

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