Optimale Erreichbarkeit und intelligente Vernetzung gelten als Eckpfeiler für die Digitale Transformation. Führende TK-Anlagen-Hersteller beziehen Stellung zu den Trends und Herausforderungen im Bereich Unified Communications & Collaboration.
Die Digitale Transformation ist eines der wichtigsten Themem im Jahre 2016. Neben allen organisatorischen Herausforderungen, vor denen die Unternehmen stehen, oder den Rahmenbedingungen - Stichwort ISDN-Abschaltung - mit denen sich ITK-Entscheider konfrontiert sehen, macht die richtige Wahl der Infrastruktur einen wichtigen Baustein im All-IP-Puzzle aus.
Die TK-Systeme bilden dabei das Rückgrat - als Kommunikationsschnittstelle intern, zu Partnern und Kunden. Aus diesem Grund haben auch die etablierten Player mit TK-Wurzeln in diesem Marktsegment die aktuellen Trends in Sachen Unified Communication und Collaboration aufgegriffen und treten mit ihren Konzepten gegen die UCC/Platzhirsche an.
Tipps für die All-IP-Migration
Auf die Frage, was für ITK-Entscheider in Bezug auf All-IP besonders wichtig ist, empfiehlt Bianca Allery, Marketing Managerin bei 3CX: "Sie sollten darauf achten, klar zu definieren, was die Kommunikation eines Unternehmens tatsächlich benötigt. Alles zu implementieren, was am Markt verfügbar ist, ist nicht nur finanziell nicht gesund, sondern macht auch überhaupt keinen Sinn. Klare Zielvorausstellung und richtige Recherche bei der Produktwahl bilden die Säulen einer jeden Infrastruktur."
Ähnlich argumentiert Lars Brückner, Leiter strategisches Projektgeschäft, Produkt-management bei Agfeo, und er hat noch einen Tipp zur Vorgehensweise parat: "Ein ITK-Entscheider sollte sich nicht von Werbeaussagen blenden lassen, sondern sich zunächst hinsichtlich seiner eigenen, individuellen und unternehmensweiten Problemstellungen umfassend durch einen vor Ort etablierten Fachhandelspartner über das Thema CTI/UCC informieren lassen." Erst wenn die Anforderungen erkannt und gelöst sind, sollten auch nach Meinung von Brückner weitere Themen, beispielsweise hinsichtlich der Kostenstruktur und der zu erwartenden Nutzbarkeit und Akzeptanz auf Mitarbeiterseite, erörtert werden.
"Einen Gefallen tut man sich sicher, wenn man eine Pure-IP-Lösung wählt, deren Komplexität überschaubar ist - keine Server, All-in-one-Box-Konzept", ergänzt die Vorstandsvorsitzende bei Innovaphone, Dagmar Geer. Darüber hinaus zahle sich langfristig Flexibilität - kann die Lösung sowohl als Hosted- wie auch als On-Premise-Lösung aufgebaut werden? - ebenso aus, wie die Kompatibilität zu Standards. Und last but not least muss in der Zeit von All-IP auf ein vertrauenswürdiges Sicherheitskonzept geachtet werden, so Geer.
Schnittstellen sichern bei alldem die Leis-tungsfähigkeit des Gesamtsystems, stellt Norbert Horn, Leiter Vertrieb bei Starface, fest: "Welche Endgeräte, welche Applikationen, welche Gebäudeinfrastruktur, welche Betriebssysteme, welche Provider kann ich flexibel ohne Projektaufwand mit dem angebotenen System betreiben?" Wer diese Fragestellungen bei der Systemauswahl im Hinterkopf behalte, sei in jedem Fall gut beraten. Bei der Realisierung solle dann auf Integratoren zurückgegriffen werden, "die vom Hersteller gut ausgebildet sind und eine kurze, effiziente Supply-Chain sicherstellen", rät Horn.
Zustimmung zu diesen Tipps kommt von Kai Froese, Director Product-Management bei Swyx Solutions: "Wichtig sind Erwei-terbarkeit und Anpassungsfähigkeit der neuen Lösungen und keine schnelle Entscheidung für ein Inselprodukt zu treffen. Trotz All-IP-Handlungsdruck sollte man gründlich sondieren und sich auf Anbieter konzentrieren, die über ein Netzwerk aus Lösungspartnern und Fachhändlern verfügen." Auch wichtig sei ein umfassendes - und 'Mobile' einschließendes - Produktportfolio.
Und dass aber bei aller Technik der Faktor Mensch nicht weniger stark wiegt, darauf weist Geer ebenfalls ausdrücklich hin: "Man sollte vor allem versuchen, alle User abzuholen und neben einer leistungsfähigen UC-Lösung auf die Leistungsfähigkeit der Telefonie zu achten." In diesem Zusammenhang gelte es, die zunehmende Mobilität der Mitarbeiter zu berücksichtigen, ergänzt Christian Fron, Vice President Sales DACH-Region bei Mitel: "Mobilität wird in den meisten Unternehmen zwar schon gelebt, findet sich aber noch nicht in der Unternehmensstrategie wieder, sondern beschränkt sich oft auf die Bereitstellung eines Smartphones." ITK-Entscheider sollten die Möglichkeiten der mobilen Integration von Telefonie-, Video- und Collabora-tion-Diensten voll ausschöpfen und ihr Unternehmen damit schlagkräftiger machen.
Neue Funktionsvielfalt
Nur wenige Märkte sind so innovationsfreudig wie UCC, bringt der Starface-Vertriebsleiter die Marktsituation auf den Punkt. Die Kunden können sich in naher Zukunft unter anderem auf neue Funktionen in den Bereichen Desktop-Sharing, WebRTC und Mobilität freuen. Der Verzicht auf proprietäre Ansätze, ein Gespür für das gesamte Anwendungsfeld der Kunden und auch die Integration von Social-Media in die UCC-Welt sollten auf Anbieterseite bald Commodity sein.