Marktüberblick

Transformationen im Telekommunikationsmarkt

13. Oktober 2011, 11:48 Uhr | Fred Behrens, Principal Consultant bei Steria Mummert Consulting

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

TK-Dienste transformieren zum Managed-Service

Künftig spielt es keine Rolle mehr, welcher Dienst auf welchem Kommunikationskanal abgerufen werden soll. Auf dem Telekommunikationsmarkt der Zukunft besteht zwischen der Netzbewirtschaftung und dem Ausbau der Netzressourcen kein untrennbarer Zusammenhang mehr. Aus Sicht der Netzbetreiber erfordern diese Anforderungen die Fähigkeit, sämtliche Anwendungen auf ein und derselben Infrastruktur abbilden zu können. Zumal Parallelinvestitionen für den Aufbau mehrerer Netze für verschiedene Services ohnehin weder betriebswirtschaftlich sinnvoll noch ökologisch vertretbar sind. Dies gilt in verstärktem Maße bei der Erschließung „weißer Flecken“. Zwar hat die Bundesnetz-agentur die Nutzung der versteigerten Mobilfunkfrequenzen („Digitale Dividende“) an den Ausbau der Mobilfunknetze gekoppelt. Die ausschließlich kabellose Versorgung mit Kommunikationsdiensten ist jedoch mit einer technischen Schwierigkeit verbunden. Steigt nämlich die Auslas-tung an den Basisstationen an, sind Zuführungen mit der Kapazität für höhere Bitraten vonnöten. Die Lösung schafft nur eine kabelgebundene Anbindung, zum Beispiel auf der Basis von Glasfasertechnologie. Zudem steht die aufgewendete Energie für die pro Sekunde übertragenden Daten unter Gesichtspunkten von „Green IT“ in keinem optimalen Verhältnis zum Nutzen einer reinen Funkanbindung.

Die zweite große Herausforderung im Segment „Netzproduktion“ ergibt sich aus der notwendigen Verlagerung aller Dienste auf eine Leitung, die vor allem die Netzbetreiber zu bewältigen haben. Kundenspezifische Konfigurationen, die sowohl an den Netzterminierungspunkten als auch servicespezifisch innerhalb eines Netzes vorgenommen werden, gehören der Vergangenheit an. Künftig stellen die Netzbetreiber vorprovisionierte Anschlüsse bereit, die alle vom Kunden gebuchten Produkte über eine dynamische Steuerungsfunktion verwalten. Technisch ist nur die eindeutige Zuordnung eines Kunden zu einem vorkonfigurierten Anschluss nötig, um diesen Service zu realisieren. Diese Zuordnung kann sowohl durch ein Service-Desk als auch im Sinne eines „Self Provisioning“ durch den Kunden erfolgen. Sämtliche gebuchten Tarife, Services und Zusatzfunktionen können damit orts-unabhängig abgerufen werden. So lassen sich beispielsweise die für den heimischen Fernsehgenuss gebuchten Sportkanäle auch unterwegs auf den entsprechenden Abspielgeräten freischalten – ein Dienst, unabhängig vom Netzzugang. Die Netzbetreiber wandeln sich zu Produkthäusern mit einer Produktpalette aus selbst hergestellten Komponenten und Dienstleistungen von Dritten, die als Managed-Service vollautomatisiert auf einer einzigen Produktions-straße individuell zusammengefügt werden.

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