Moderne M2M-Infrastrukturen zeichnen sich nicht nur durch eine umfassende, sondern auch sehr flexible Vernetzung aus. Zum Beispiel verbinden Industrie-4.0-Switches und -Router die Produktion mit übergeordneten MPLS-Netzen sowie konvergente Netzwerkarchitekturen die IT-mit Betriebs-, Verteil- und Produktionsnetzen. Damit lässt sich zum Beispiel beim Ausfall einer Maschine die Arbeitslast automatisch auf andere Maschinen um-lenken. Auch individuelle Kundenwünsche lassen sich mit wenig Aufwand erfüllen, da die Prozesse ebenfalls automatisch an die entsprechenden Eingaben angepasst werden. Damit sind Einzelanfertigungen in der Produktion von Automobilen oder Unterhaltungsgeräten möglich. Die Energie wird flexibel je nach Angebot an Sonnen- und Windkraft im Unternehmen verbraucht, die Routenplanung in der Logistik erfolgt gemäß Verkehrslage und die ebenfalls auf dem Internet-Protokoll (IP) basierenden Kommunikationsnetze werden dem aktuellen Telefoniebedarf angepasst.
Dabei telefonieren heute die meisten Besucher einer Großveranstaltung über ihr Smartphone. Sie verschicken Textnachrichten, Bilder, Videos und stellen die Dateien teils in soziale Medien ein. Entsprechend flexibel und belastbar müssen die Kommunikationsnetze sein. Aber auch Fertigungsunternehmen sollten sich heute schon auf den Trend Mobility vorbereiten. Sie profitieren dabei von geringeren Kabelverlegungskosten oder einer deutlichen Erweiterung des Tätigkeitsbereichs der mobilen Anlagen.
Durch die hohe Flexibilität und Mobilität der modernen M2M-Kommunikation sind jedoch keine streng festgelegten Sicherheitsmaßnahmen oder abgeschotteten Bereiche mehr möglich. Diese sind entweder zu unflexibel oder zu ortsgebunden für die mobile M2M-Kommunikation. So greifen viele klassische Sicherheitsarchitekturen nicht mehr wie zum Beispiel die Frei-gabe nur weniger festgelegter Ports an den Geräten oder die Kontrolle des ausgehenden und eingehenden Datenverkehrs an der Netzwerkperipherie durch Intrusion-Detection-Systeme und Firewalls.
Möglichkeit zur Fernwartung
Einen weiteren wichtigen, aber oft unterschätzten Punkt stellt die Fernwartung dar. Diese ist für ein effektives Management von Maschinen beziehungsweise Anlagen mittlerweile unabdingbar. Im Fehlerfall erhalten Techniker sofort Zugriff auf die betroffenen Systeme sowie auf alle wichtigen Informationen und können meist aus der Ferne bereits die Maschine reparieren. Bei Bedarf senden sie die Daten über Collaboration-Tools an weitere Experten oder Partner. Die Beteiligten können sich auch per Videokonferenz oder Chat miteinander kurzschließen sowie Handbücher oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen austauschen. Der Kunde profitiert von kürzeren Rüst-, Wartungs- und Reparaturzeiten, geringeren Kosten für Techniker und Reisezeit sowie besserem Support. Der Hersteller der Anlage oder Maschine kann so das Know-how seiner Mitarbeiter effizienter nutzen sowie schneller und besser auf die Kundenbedürfnisse eingehen.
Diese Vorteile werden jedoch durch ein gewisses Risiko erkauft. Denn je mehr Menschen auf Daten zugreifen und je leichter diese verbreiten können desto gefährdeter ist der Datenschutz. So muss klar festgelegt werden, wer in welchem Fall die Informationen nutzen und an wen weiterleiten darf. Dies ist mit entsprechenden Identifizierungs- und Authentifizierungsmechanismen zu kontrollieren.
Außerdem erhöht sich die Gefahr eingeschleppter Schadprograme, wenn Techniker Aktualisierungen oder neue Anwendungen aufspielen. Daher sollte jeder Upload sicherheitstechnisch geprüft werden.