M2M-Kommunikation

Wachstumsbeschleuniger für das IoT

4. November 2014, 15:46 Uhr | Stephan Schwarz, freier Journalist

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wie aus Daten smarter Nutzen entsteht

Daten können zeitlich sortiert, Ereignisgesteuert oder unstrukturiert sein. In herkömmlichen Datenbank-Modellen ein Alptraum. Das Dilemma daran ist, dass heutige Datenbanken entweder für schnelles Einlesen der Daten oder schnelle Analysen optimiert sind. Ob HDFS (Hadoop Distributed File System) auch in Zukunft ausreicht, um die Anforderungen zu erfüllen oder ein neue Technik entwickelt werden muss, bleibt abzuwarten. Doch die Daten der einzelnen Geräte sollen nicht nur mit dem Hersteller, sondern auch untereinander aus-getauscht werden. Gerade in der Industrie herrscht ein großes Durcheinander an Feldbussystemen; es sollte von daher egal sein, welches Industrial-Ethernet-Protokoll zur in-ternen Datenübertragung eingesetzt wird.

Durch die interne Kommunikation können automatisch vorprogrammierte Regeln ausgelöst werden, die auf Ereignisse in Echtzeit reagieren. Spezialisten für Automatisierung werden jetzt vielleicht sagen, dass das ein alter Hut ist. Das stimmt so nicht, denn hier lernt das System dazu und konsequent zu Ende gedacht, entsteht eine verteilte, virtuelle Intelligenz. Das Internet der Dinge bildet ein Netz, das die Infor-mationen verteilt sammelt, auswertet, berechnet und speichert. Bei der Entwicklung solcher Smart-Products müssen also auch andere Systeme und deren Eigenschaften bei der eigenen Produktplanung mit bedacht werden.

Unternehmen müssen über den eigenen Tellerrand hinausblicken und überlegen, welcher andere Hersteller bietet ein Produkt oder Service an, der perfekt zu seinem Produkt passt und den Kundennutzen vervielfacht. Das gilt nicht nur für die industrielle Produktion, wo dieser Ansatz Industrie-4.0 genannt wird, sondern beispielsweise auch im Smart-Home-Bereich, in dem etwa der Kühlschrank automatisch alle Einkäufe und ihren Verbrauch scannt (mittels RFID oder Barcode) und für Nachbestellungen nicht nur passende Supermärkte, sondern via Internet gleich entsprechende Wochenangebote ausfindig macht.

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Die Bestandteile der IoT-Entwicklungsplattform Thingworx von PTC
Die Bestandteile der IoT-Entwicklungsplattform Thingworx von PTC
© PTC

Anforderungen an IoT-Entwicklungsplattformen
Will man nicht alles von Hand programmieren, wäre ein Tool beziehungsweise eine Plattform hilfreich, die hierbei Unterstützung bietet und viele Aufgaben automatisch abnimmt. Dabei müsste es möglich sein, Relationen zwischen einzelnen Smart-Products und auch zwischen unterschied-lichen Domänen einfach abzubilden und zu programmieren. Die Flexibilität muss so gewährleistet sein, dass jederzeit Erweiterungen vorgenommen und Daten sollten verknüpft werden können, ohne sich beispielsweise Gedanken über die Art der Datenformate machen zu müssen. Die Übertragung der Daten von mobilen Geräten, aus der Cloud und über eine direkte Verbindung wird selbstverständlich unterstützt.

Die Entwicklungsplattform sollte skalierbar sein und kein Problem damit haben, zigtausend Datenquellen mit hohen temporären Volumina zu integrieren – insbesondere angesichts des prognostizierten Wachstums an intelligenten Sensoren und Geräten und dem dadurch bedingten Anstieg des Datenvolumens. Neue Analyse- und Anwendungsmöglichkeiten der Daten sollten einfach, auch in bestehenden Systemen, implementiert werden können. Ein modulares Baukastensystem, welches es erlaubt, einmal programmierte Routinen immer wieder – auch leicht abgewandelt – zu benutzen, ohne wieder bei Null anzufangen, wäre optimal. Als Unternehmen sollte man sich also genau anschauen, welche Development-Tools und -Kits die IoT-Entwicklungsplattform zur Verfügung stellt. Welche Libraries sind vorhanden, was bietet der Hersteller noch an zusätzlichen Gimmicks an?

Diese genannten Eigenschaften soll(t)en es den Unternehmen ermöglichen, ihre Applikationen für IoT-Anwendungen schnell und unkompliziert zu entwickeln. Je kürzer die Zeit, die ein Unternehmen braucht, um eine passende App auf den Markt zu bringen, desto größer ist der Wettbewerbsvorteil. Es können dadurch auch sehr schnell Kundenwünsche verwirklicht und in die personalisierte Applikation eingespielt werden.


  1. Wachstumsbeschleuniger für das IoT
  2. Wie aus Daten smarter Nutzen entsteht
  3. Sicherheit und Compliance
  4. Die IoT-Entwicklungsplattform Thingworx im Detail

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