Chronik: 90 Jahre funkschau

Wir schreiben Zukunft

2. Juli 2018, 14:17 Uhr | Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

1990er: Von analog zu digital

funkschau 1993
Gegen Ende des Jahres 1994 läutete die funkschau eine neue Ära ein...
© funkschau

Die 1990er: Ein Jahrzehnt geprägt durch Veränderungen. Der Wirbel um den Mauerfalls hatte sich gerade gelegt, das Reisen zwischen DDR und BRD war möglich, da gelang noch vor der offiziellen Wiedervereinigung im Oktober 1990 ein anderer Paukenschlag: Deutschland holte in Rom zum dritten Mal den Titel als Fussballweltmeister. Auch weltweit stand das Jahrzehnt im Zeichen der Neuordnung, initiiert durch das Ende des Kalten Krieges und den Zerfall der Sowjetunion. Gleichzeitig eroberten technische Innovationen  den Markt, die das Leben bis heute maßgeblich beeinflussen. Computer fanden den Weg in Privathaushalte und zogen eine Welle an technischen Neuerungen hinter sich her. Mittendrin: die funkschau.

Thematisch war das damalige „Magazin für Telekommunikation und Unterhaltungselektronik“ breit aufgestellt. Die Titel zierten Beiträge wie „So wird Ihr Auto zum Konzertsaal“, „Kaufberatung Sat-Receiver“ und „Neuste Zahlen zum Telefonmarkt“. Noch am Kiosk erhältlich richtete sich das rund 100 Seiten umfassende Heft nicht nur an Entscheider in Unternehmen, sondern auch an den Endanwender. Wie ein roter Faden zog sich dabei der Umstieg von analoger zu digitaler Technik durch das Magazin. Denn mit Computern und dem langsam aufkommenden Internet gab es viele weitere Innovationen − von der CD über E-Mail hin zum Mobiltelefon.

funkschau 1995
… Das bisherige "Magazin für Telekommunikation und Unterhaltungselektronik", wurde zur "Fachzeitschrift für elektronische Kommunikation".
© funkschau

Der enorme Wandel machte auch vor der funkschau nicht halt. Das Magazin, das auch nach dem Kauf des Franzis Verlags durch die WEKA Holding im Jahr 1992, weiterbestand, wurde zur „Fachzeitschrift für Kommunikation“. Damit gerieten Themen wie der Umstieg auf ISDN, das Mobilfunknetz und der Datenschutz in den Fokus der Berichterstattung – und das nicht mehr ausschließlich im Printmagazin: Auch die funkschau Redaktion hatte bereits auf Computer umgestellt, zunächst noch ohne World Wide Web. Bald wurden die Geräte aber untereinander vernetzt und schließlich hielt auch das Internet in der Redaktion Einzug. Am 23. Dezember 1994 kam der nächste große Schritt: Das Magazin bekam seinen ersten eigenen Online-Auftritt: Das Editorial der damaligen Ausgabe, geschrieben von Oliver Häußler, zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Chefredakteur, verkündete die Botschaft unter dem Titel: „funkschau online“. Im CompuServe-Netzwerk, dem damals größten kommerziellen Online-Dienst, war der Internetauftritt in Form eines Forums gestaltet. „Das DMC/Franzis-Forum besteht aus sogenannten schwarzen Brettern (auch Message-Areas genannt) und Bibliotheksbe reichen (auch Libraries genannt)“, erklärt Häußler den Lesern die Neuerung. Ein Ort, an dem Technikbegeisterte diskutieren, Fragen stellen und sich informieren konnten. Auch Shareware und Listenings wurden bereitgestellt. Doch damit sollte der Veränderungsprozess des Magazins für dieses Jahrzehnt noch nicht vorbei sein. Drei Jahre später – Häußler hatte mittlerweile Michael Lang als Chefredakteur abgelöst – wurde die nächste große Umgestaltung des einstigen Löt- und Bastlermagazins bekanntgegeben. Mit der Ausgabe des 16. Oktober 1998 sollte zum ersten Mal auch die Schwesterpublikation „funkschau handel“ erscheinen. Die beiden Magazine boten Fachinhalte für unterschiedliche Zielgruppen. Die neue „funkschau handel“, deren Erstauflage in Höhe von 20.000 Exemplaren an ausgewählte Empfänger verschickt wurde, adressierte speziell den Telekom- und IT-Handel und erschien zunächst monatlich, anschließend in einem Turnus von 14 Tagen. nz


  1. Wir schreiben Zukunft
  2. 1920/30er: Vom Bastler zur funkschau
  3. 1940er: Dunkle Zeiten
  4. 1950er: Die Wirtschaftswunder-Jahre
  5. 1960er: Zeiten des Aufschwungs
  6. 1970er: Die funkschau legt zu
  7. 1980er: Die Zeichen stehen auf Veränderung
  8. 1990er: Von analog zu digital
  9. 2000er: Boom, Crash, Bang!
  10. 2010er: Der letzte Schritt ins Jetzt

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