Dotcom-Hysterie, CeBIT-Besucherrekord, erstes iPhone – und mittendrin stets die funkschau; die 2000er waren bewegte und bewegende Zeiten für die damalige Telekommunikationszeitschrift und ihre Leserschaft. Die technologischen und technischen Entwicklungen zu Beginn des neuen Jahrtausends hatten starken Einfluss auf die Berichterstattung in der funkschau: Die Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 und der folgende Ausbau der Netze spielte dabei eine ebenso große Rolle wie der Einzug des Internets in der Gesellschafts- und Arbeitswelt. 2001, zur Hochzeit der Dotcom-Hysterie lockten Themen wie internetfähige PDAs, UMTS und GPRS insgesamt 830.000 Besucher auf die CeBIT – der Besucher-Höchststand für die weltweit bekannteste Computermesse. funkschau war immer mit dabei.
Auch wenn der Dotcom-Boom rückblickend auch als Dotcom-Blase bezeichnet werden kann – im Jahr 2000 kam es zu einem Börsencrash, der einen allgemeinen Abwärtstrend vieler Aktien einläutete – tat das den inzwischen etablierten Internet-Unternehmen wie Amazon oder Ebay keinen Abbruch. Und so ging der Aufschwung des Internets, wenn auch gebremst, trotzdem weiter. Diese Entwicklung beeinflusste auch die funkschau: Anfang der 2000er setzte die WEKA Mediengruppe ebenfalls auf das Thema „online“; die Zeitschriften erhielten peu à peu ihre eigene Internetpräsenz – so auch funkschau mit www.connect-professional.de.
Geburtsstunde des mobilen Internets
Wendepunkt und Meilenstein in der Telekommunikation bildete 2007 die Markteinführung des „iPhone“. Apple legte damit den Grundstein für den Siegeszug des mobilen Internets. Das Smartphone eroberte im Sturm den Massenmarkt und die Kombinationen aus UMTS und HSDPA waren aus keinem Mobilfunkvertrag mehr wegzudenken. Eine explosionsartige Entwicklung erfuhren in diesem Zusammenhang auch die mobilen Applikationen, um die ein völlig neuer Markt mit neuen Geschäftsmodellen entstand. Mit den zunehmenden Möglichkeiten und neuen Konzepten wie „Bring Your Own Device“ veränderten sich jedoch auch die Sicherheitsanforderungen. Gerade angesichts der immensen Flexibilität mobiler Devices und Applikationen sind klare Richtlinien im Umgang mit den neuen Technologien nötig geworden, damit die Risiken erfolgreich minimiert werden können. All diese Themen adressierte (und adressiert bis heute) die funkschau – verstärkt auch mit Blick auf die Entscheider- und Führungsebene in den Unternehmen jeglicher Größe.
Zugute kam der funkschau dabei, dass sie als Informationsmedium stets ohne gleichwertigen Mitbewerber am Markt agieren konnte. Es gab zwar einige hochspezialisierte Zeitschriften, die in einem Thema besonders tief verhaftet waren, „die funkschau hingegen zeichnete sich schon immer dadurch aus, dass sie interdisziplinär agierte, mit Blick auf die Zusammenhänge in Sachen Unternehmenskommunikation und so stets an die fünf bis sechs Ressorts bediente“, sagt Markus Kien, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur der funkschau, rückblickend. „Auch deckte sie schon immer das ganze Spektrum der Wertschöpfungsketten ab: von Produktion über Vertrieb bis zum Konsum.“ Ein Grund sicherlich auch dafür, dass die funkschau die ersten Jahre des neuen Jahrtausends erfolgreich meistern konnte. Hinzu kam, dass man die, teils inhaltliche, Zusammenarbeit mit Verbänden in den Mittelpunkt rückte. So wurde 2008 gemeinsam – initiiert durch den damaligen Chefredakteur Gerd Oskar Bausewein – die Kooperation zwischen der funkschau und dem Berufsverband IfKom (Ingenieure für Kommunikation e. V.) bekanntgegeben.
Fachzeitschrift im Wandel
Anfang der 2000er veränderte funkschau darüber hinaus das eigene Vertriebsmodell und konzentrierte sich ganz auf die Ansprache der Leserschaft im Business-Umfeld: Fortan war die Fachzeitschrift gezielt im Abonnement erhältlich. Nicht die einzige Veränderung in diesen Jahren: Nach dem Weggang von Oliver Häußler, der die Geschicke der funkschau in den 90ern gelenkt hatte, gab es immer wieder Wechsel in der Redaktionsleitung. Mit Ralf Ladner, der 2010 zum Chefredakteur ernannt wurde – er hatte zuvor die „Network Computing“ bei CMP-Weka verantwortet – änderte sich dies. Es wurden als Ergänzung zum Schwerpunkt Kommunikation und Vernetzung die Weichen für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema „Datacenter“ gelegt. Seitdem ist der Bereich ein fester und wichtiger Bestandteil der funkschau, den die Redaktion nicht nur regelmäßig im Stammheft, sondern darüber hinaus in umfangreichen Sonderausgaben beleuchtet. dk