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Zeitenwechsel – M2M Alliance im Wandel

1. September 2017, 12:45 Uhr | Autor: Tillmann Braun / Redaktion: Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Veränderungen bei der M2M Alliance

funkschau: Worin unterscheiden sich nationale und EU-Strategien beziehungsweise Ziele?
Fink: Die treibende Kraft hinter der Digitalisierung ist in vielen Fällen die EU, die bei der Vernetzung deutlich ambitioniertere Ziele verfolgt als die meisten Mitgliedsstaaten. Es gibt aber auch Nationen wie beispielsweise Finnland, die bei der Vernetzung deutlich weiter sind als andere EU-Länder. In vielen Staaten inklusive Deutschland wird über die Digitalisierung der Gesellschaft gesprochen, doch häufig geht es nicht um die weitreichende Vernetzung oder die Industrie 4.0, sondern nur um den Ausbau des Breitbandnetzes. Während die einen also bereits über neue Geschäftsmodelle sprechen oder sie gar schon nutzen, diskutieren wir hierzulande noch, ob und wann wir schnelles Internet bekommen.

In manchen Fällen läuft es aber auch umgekehrt wie etwa beim Richtlinien-Chaos und der fehlenden Zulassungsnormen der ETSI für Funkprodukte ab Juni 2017. Hier fordert die Bundesregierung die EU auf umgehend zu handeln, damit die Auswahl an Mobiltelefonen, WLAN-Routern oder Navigationsgeräten nicht aufgrund von Verzögerungen auf EU-Ebene unnötigerweise schrumpft. Denn das hätte mitunter drastische Folgen für den Handel, die Hersteller und letztlich auch den Endkunden.

Geht es um die Digitalisierung der Gesellschaft, kann man sicherlich auch viel von der führenden Robotik-Nation der Welt lernen: Japan. Dort treibt die Politik gemeinsam mit der Unternehmenswelt die „Society 5.0“ voran, um gewissermaßen die komplette Gesellschaft zu vernetzten.

funkschau: Welche Veränderungen wird es bei der M2M Alliance geben?
Fink: In Anbetracht des Wandels in Branche und Gesellschaft haben wir uns in den letzten Monaten die Zeit genommen mit unseren Mitgliedern zu sprechen und gut zuzuhören. Aus diesen Informationen haben wir eine neue Strategie und Ausrichtung entwickelt, die den Bedürfnissen heutiger und künftiger Mitglieder gerecht wird. Es ist uns als Alliance sehr wichtig, dass wir nicht nur einmal zuhören, sondern den Grundstein für eine stetige Kommunikation legen. Wir wollen neue, effizientere Kommunikationswege etablieren, die jedes Ziel und jede Maßnahme begleiten und uns unterstützen. Die digitale Neuausrichtung der M2M Alliance spricht nationale sowie internationale Unternehmen an. Bereits umgesetzt sind die Gestaltung der neuen Webseite und die neue In-house-Betreuung, die aktuellen Content zu brennenden M2M/IoT-Themen versprechen. Mit Hilfe der Digitalisierung und Automatisierung wollen wir auch Ressourcen sparen, um mehr Zeit für den persönlichen Kontakt mit den Mitgliedern zu haben. So wird es die Mitgliederversammlung künftig zweimal im Jahr geben: auf der embedded world und beim M2M Summit in Düsseldorf.

funkschau: Sind auch für den M2M Summit Änderungen zu erwarten?   
Fink: Nach zehn erfolgreichen Jahren wird der M2M Summit, Europas größte Veranstaltung für M2M, IoT und Industrie 4.0, eine neue Ausrichtung erhalten. Dazu gehört ein Makerspace, wo Themen und Lösungen wie Robotertechnik, Augmented Reality, Rapid Prototyping oder auch Drohnen hautnah und live erlebt werden können. Junge Unternehmen erhalten bereits seit dem vergangenen Jahr die Möglichkeit, ihre Ideen und Lösungen in Form eines Pitches vorzustellen. Dieser Startup Pitch wird für den kommenden M2M Summit durch eine Kooperation weiter ausgebaut.

funkschau: Und mit Blick voraus: Welche Rolle will die M2M Alliance künftig einnehmen?
Fink: Wir sind und bleiben das Sprachrohr der Branche und zudem Ansprechpartner der Politik. Der Vorstand wird aus den Reihen unserer Mitglieder gewählt und steckt entsprechend breit und tief in allen Themen der Vernetzung, von M2M über IoT bis hin zu Industrie 4.0 sowie der Digitalisierung ganz allgemein. Sie finden also keinen Verband der M2M/IoT besser versteht und Unternehmen wie Institutionen durchgängig dabei unterstützt, von der Vernetzung zu profitieren.

Der Autor Tillmann Braun ist Fachjournalist aus Stuttgart

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