Videokommunikation

Zurück im Fokus

19. Juni 2017, 14:37 Uhr |
© funkschau /Norbert Preiss

Lösungen für Videokommunikation galten lange Zeit als komplex und teuer. Doch der Markt hat sich gewandelt, Flexibilität sowie Usability halten Einzug in die Produktportfolios vieler Hersteller – entscheidend für den Erfolg bleibt letztendlich aber der Mitarbeiter.

Jahr um Jahr gilt das Thema Video als ein Hoffnungsträger der Kommunikationsbranche. Die Hersteller rechnen jeden Moment mit dem Durchbruch, reichen regelmäßig Studien nach, die auf den hohen Nutzwert der entsprechenden Lösungen hinweisen, und präsentieren eindrucksvolle Einsatzszenarien. Doch passiert ist zuerst nur wenig. Entgegen aller Erwartungen wollte die Technologie hierzulande nur in eingeschränktem Maße fruchten. „Tatsächlich hat sich die Videokommunikation in den ersten Jahren nicht etabliert wie erwartet“, erklärt Sascha Hirschoff, Director Systems Engineers Central Europe bei Polycom. „Das lag an der Komplexität und der fehlenden Interoperabilität der Systeme.“ Die hohen Kosten schreckten zusätzlich ab – nicht nur für die Hardware allein, sondern darüber hinaus für die geforderte Bandbreite, um visuell und auditiv mit entsprechender Qualität kommunizieren zu können. Nicht zuletzt hätte aber auch die persönliche Hemmschwelle vieler Mitarbeiter, sich per Videokonferenz mit Kollegen auszutauschen, die Nutzung der Lösungen eingeschränkt, so Hirschoff.

Die prägnanteste Hürde blieb jedoch über Jahre hinweg die enorme Komplexität der Lösungen, wie Josh Duncan, Senior Director of Product Management bei Lifesize, sagt: „Die Systeme mussten von spezialisierten Experten in dafür vorgesehenen Videokonferenzräumen installiert und ein gedrucktes Handbuch musste an die Mitarbeiter ausgegeben werden, aber ohne die Hilfe eines Mitarbeiters aus der IT-Abteilunge hatten sie in vielen Fällen dennoch Probleme beim Start von Videokonferenzen.“ Die hohen Kosten gepaart mit den Einstiegshürden verhinderten laut dem Lifesize-Director letztlich, dass sich die Lösungen außerhalb großer Unternehmen mit den entsprechenden Möglichkeiten bei Budget und Größe durchsetzen konnten.

Neue Arbeitsweisen

Die Vorzeichen haben sich aber geändert. Getrieben durch die Verbreitung von WhatsApp, Facebook oder Skype im privaten Umfeld steigen die Anforderungen der Mitarbeiter an die Unternehmensinfrastruktur. Wer im aktuellen Wettstreit um Fachkräfte mithalten will, kann sich unter anderem mit flexiblen Prozessen und den passenden digitalen Werkzeugen behaupten. Diese Entwicklung soll wiederum einen optimalen Boden für Video-Collaboration bereiten. „Mit der anhaltenden Verbreitung von Videoanwendungen in unserem Alltag und der nächsten Generation von Arbeitnehmern wird sich auch die Videokommunikation im Unternehmensumfeld weiter etablieren und nach und nach zum Standard werden“, prognostiziert Anne Marie Ginn, Marketing-Manager für Video-Collaboration bei Logitech. Zwar würden entsprechende Werkzeuge aktuell noch nicht zu jeder Unternehmenskultur passen, Ginn erwartet jedoch, dass sich das in Zukunft ändert. „Blickt man zurück, haben alle neuen Technologien wie E-Mails, Chats, Faxgeräte und auch das Telefon ihre Zeit gebraucht.“

Zumindest die infrastrukturellen Voraussetzungen für Videokommunikation haben sich mittlerweile deutlich verbessert. Wie der „State of the Internet“-Report von Akamai aufzeigt, standen in Deutschland im vierten Quartal 2016 im Durchschnitt 14,6 MBit/s an Bandbreite zur Verfügung – 13 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Videokommunikation benötigt je nach Bild- und Audioqualität zwischen 0,5 und maximal zwei MBit/s. Sicherlich bleiben gerade in ländlichen Regionen weiße Flecken bestehen, neben der Geschwindigkeit nimmt aber auch die Abdeckung der Netze zu – ob Festnetz oder Mobilfunk. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ist der mobile Standard LTE schon in 96 Prozent der deutschen Haushalte verfügbar. Die Einführung von 5G in den kommenden Jahren schafft darüber hinaus auf lange Frist eine noch leistungsfähigere Alternative.

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