Die PC-Nachfrage ist mau, dafür floriert das Geschäft mit Services und Solutions. Die Digitalisierung eröffne zudem jede Menge neue Geschäftschancen, verspricht Lenovos DACH-Chef auf dem Channel Kickoff – auch mit neuen Produkten, wie dem „ThinkPhone“ oder dem Schließfachsystem „SmartLocker“.
Lenovos Channel Kickoff 2023 stand ganz im Zeichen der Transformation. Und dazu passte perfekt die Location in den Stuttgarter Wagenhallen. Denn wo früher Lokomotiven und danach Busse gewartet wurden, spielte sich über ein Jahrhundert lang Transformation ab. Heute ist das Areal ein Künstler- und Kulturzentrum.
Den rund 400 angereisten Teilnehmern präsentierten die DACH-Verantwortlichen die Transformationsstrategie des chinesischen Herstellers, die sich vom PC übers Datacenter zu Solutions und Services bis hin zu Trendthemen wie Künstliche Intelligenz entwickelt. Ziel der Neuausrichtung ist seit Jahren die Transformation vom Hardware-Fertiger zum Lösungsanbieter.
Wie schon im vergangenen Jahr gab es beim diesjährigen Kickoff deshalb auch keine Produktausstellung. Laut Channel-Chef Oliver Rootsey halte die Mehrzahl der Partner die inzwischen für verzichtbar. Dass manche Partner aber doch gerne das einen oder andere Produkt mal live erleben und anfassen wollen, zeigte der aufgebaute SmartLocker. Das modulare Schließfach-System für smarte Wartung war ein Anziehungspunkt, der das Interesse vieler Partner weckte. Es ist allerdings auch kein klassisches Hardwareprodukt mehr, sondern eine Kombination aus Hardware, Software, Solution und Service.
Auch der IT-Konzern hat sich auf dem Weg entlang der Wertschöpfungskette über die letzten Jahre erfolgreich hochgearbeitet. Lenovos nicht-PC-Geschäfte tragen inzwischen fast 40 Prozent zum Umsatz bei. Das liegt auch ein daran, dass dem PC-Markt nach den Boomjahren 2020 und 2021 seit dem vergangenen Jahr die Luft ausgegangen ist. Die Nachfrageschwäche trifft aktuell alle Hersteller und auch der weltweit größte PC-Anbieter kann sich davon nicht abkoppeln, wie die aktuellen Fiskaljahreszahlen zeigen.
Clients machen immer noch Lenovos Hauptgeschäft aus. Die Sparte erwirtschaftete im Geschäftsjahr den Löwenanteil vom Umsatz mit 49,4 Milliarden Dollar. Die schwachen PC-Nachfrage kann der Hersteller allerdings mit Erfolgen in seinen anderen Geschäftsbereichen teilweise kompensieren.
Vor allem der Bereich Services und Solutions wachse überproportional und treibe laut CEO Yuanqing Yang Lenovos dienstleistungsbasierte Transformation voran. Im Fiskaljahr verzeichnete die Solutions and Services Group (SSG) ein Wachstum von 22 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar.
Kein Wunder, dass Lenovo diesen Bereich stark ausbaut und auch seine Partner incentiviert, hier stärker zu verkaufen. Der Umsatz im Core Business bleibe auch weiterhin wichtig, betonte Österreichs Channel Manager Michael Neuhold auf dem Kickoff. Aber die Wachstumsbereiche Services & Solutions werden von Lenovo am höchsten intensiviert und das Neukundengeschäft habe höchste Priorität.