Einer dieser Partner ist das Unternehmen CGI, das seinen Sitz im kanadischen Montreal hat und weltweit der fünftgrößte IT-Dienstleister ist. Zu den Aktivitäten gehören sowohl Systemintegration als auch Management-Beratung. »Es wird viel über Big Data geredet. Aber was man tun kann, ist vielen noch nicht klar«, charakterisiert CGI-Manager Steffen Scheller den Status quo. Auch in anderen Ländern, wo neue Technologien oft schneller eingesetzt werden als hierzulande – etwa in Nordamerika oder auch in Skandinavien – sei das Thema noch am Anfang. Pilotprojekte und Machbarkeitsstudien seien kennzeichnend, abgeschlossene Implementierungen gebe es nur wenige. Scheller leitet als Director Consulting Services BI and Big Data hierzulande eine Gruppe von rund dreißig Spezialisten, die sich Business-Intelligence- und Big-Data-Projekten widmen, die auf Technologien von Teradata beruhen. Dabei handelt es sich teils um traditionelle Data-Warehouse-Projekte mit der Teradata-Warehouse-Datenbank, teils um innovative Projekte, die die Datenbanken Aster oder Hortonworks Hadoop verwenden, die Teradata in einer gemeinsamen Appliance anbietet.
Im Moment hat CGI in Deutschland vier Big-Data-Projekte bei Kunden. Darunter ist ein großer Telekommunikationsanbieter, der seine Netzwerkdaten auswerten möchte, um die Service-Qualität in bestimmten Regionen zu verbessern und so Kunden halten zu können, die sonst vielleicht abwandern würden. Ein anderer Kunde ist ein deutscher Automobilkonzern, der Daten aus dem Car Configurator einer Marke im Web analysieren und mit Daten aus anderen Quellen verbinden möchte. Ziel ist, zusammen mit Händlern die Verkaufsquote zu erhöhen. Eine andere Auto-Marke hat Garantiefälle ins Visier genommen und wertet Wartungsprotokolle aus, um die Produktqualität zu verbessern und Imageschäden vorzubeugen, nachdem es in der Vergangenheit in Web-Foren heftige Kritik gegeben hatte. Der Konzern will künftig alle Big-Data-Aktivitäten auf die Teradata-Architektur gründen.
Vergleichbare Business-Szenarien und Lösungswege hat es freilich auch schon vor dem Big-Data-Rummel gegeben. »Big Data ist ein Modewort«, kritisiert Scheller. Hadoop sei eine Ergänzung zu dem, was es bisher an Technologien im Business-Intelligence-Umfeld gegeben habe. »Hadoop erlaubt es, große Datenmengen kostengünstig abzulegen. So kann man weitere Analysemöglichkeiten erschließen«, erläutert der Experte. Große Mengen unstrukturierter Daten, wie sie etwa bei dem Telekommunikationskunden aus seinem Netzwerk anfallen, werden zunächst nach Hadoop geladen und später zur Analyse dann nach Aster geschoben. Die verbleibenden Hadoop-Daten können noch aufgehoben oder irgendwann gelöscht werden. Zur Analyse verwenden die Consultants aus Schellers Team in ihren Projekten Tools, die Teradata mit den Datenbanken bereitstellt, aber auch Werkzeuge von Spezialanbietern: etwas von Informatica zur Datenintegration im Backend, von SAS für weitergehende Auswertungen oder von Tableau zur Visualisierung am PC.
»Partner sind für uns extrem wichtig«, sagt auch Zeljko Dodlek, Sales Director DACH bei MapR. In Deutschland hat dieser Hadoop-Anbieter sechs Partner: in München Cancoms Strategieberatungstochter Acentrix, die auf Kundenmanagement fokussierte Firma SHS Viveon und den Individualsoftware-Entwickler Comsysto, ferner das Düsseldorfer SAP-Beratungshaus Cimt, Widas Concepts in Stuttgart für die Automobilbranche sowie das Kasseler Projekthaus Micromata. Als großen IT-Dienstleister hat MapR unlängst außerdem Tata Consultancy Services, in Indien beheimatet und weltweit tätig, für eine Kooperation gewonnen.