Der Rummel um Big Data hat die Vielfalt der Daten, die sich für die Zwecke von Unternehmen und Behörden nutzen lassen, ins Bewusstsein der Entscheider gebracht. Berater und Dienstleister brauchen Know-how für Analyseverfahren und Anwendungszusammenhänge.
Der Hype um »Big Data« hat dem Marktforschungshaus Gartner zufolge seinen Höhepunkt überschritten – demzufolge geht es nun unweigerlich bergab. Unternehmen werden oft enttäuscht sein, weil sich die geweckten Erwartungen nicht sogleich erfüllen. Projekte dieser Art hat es eigentlich schon vor zehn und zwanzig Jahren gegeben: was Menge, Struktur und Aktualität der Daten betrifft und auch die Raffinesse der Auswertungsverfahren. Data-Warehousing und Clickstream-Analysen sind Klassiker. Im Vergleich zu konventionellen Business-Intelligence-Anwendungen für Berichte und Abfragen waren und sind solche Lösungen jedoch nicht sehr zahlreich.
Der Marketing- und Medienrummel hat die Thematik nun in das Bewusstsein der Entscheider gebracht, sodass solche Projekte zunehmen werden. Denn aus den vielfältigen Datenbeständen lassen sich tatsächlich nützliche Informationen für anstehende Entscheidungen gewinnen. Außerdem sind die Analysewerkzeuge heute komfortabler und die Speicherungen dank Hadoop kostengünstiger.
Die Analysten von Gartner verstehen unter »Big Data« Informationsbestände, die durch großes Volumen, hohe Geschwindigkeit oder Vielfalt gekennzeichnet sind und ausgefeilte Formen der Verarbeitung erfordern, um daraus Einsichten zu gewinnen, die bei Entscheidungen oder der Automatisierung von Prozessen helfen können.
»Big Data machen wir schon immer«, merkt Andreas Geissler an, der für den Data-Warehouse-Spezialisten Teradata die Geschäfte in den deutschsprachigen Ländern verantwortet. Was sich geändert habe, sei die fortschreitende Digitalisierung, aus der sich neue Datentypen und geschäftliche Möglichkeiten ergäben. »Es kommen neue Datenströme hinzu, die teilweise neue Geschäftsprozesse antreiben«, erläutert der langjährige Teradata-Manager. Diese Informationen haben andere Strukturen als die gewohnten Geschäftszahlen. »Die Kunst ist es, diese Daten mit den klassischen relationalen zusammenzubringen«, erläutert der Manager. Egal ob Zahlen aus dem ERP-System, Maschinendaten aus Fabriken, Anrufe aus dem Call Center oder Bilder aus dem Internet: alles soll im Rahmen einer übergreifenden Architektur integriert werden.