„Zukauf auf Augenhöhe, Fokus auf die Stärken und Potentiale im Team, Lösung von Kompetenz-Engpässen“, so stellt sich Kämmerer mit seiner ATD auf - und hatte bereits in den letzten Jahren einige Systemhäuser überzeugen können, sich ihm anzuschließen (Tigersoft, Art of Systems, Datanaut). Oliver Sommer musste er diese Vorteile nicht lange erklären, warum es für beide Seiten lohnt, jetzt unter einem Dach an einem Strang zu ziehen. Kämmerer erwähnt diese USPs auch deshalb, weil er schon zwei, drei Schritte nach vorne schaut. 80 Mitarbeiter hat die Systemhaus-Gruppe bereits, 100 könnten es schon in diesem Jahr werden. „Wir wollen auf jeden Fall auf eine dreistellige Zahl von Mitarbeitern wachsen und suchen aktiv nach weiteren Standorten“, sagt er. Nächster Zukauf schon in Sicht? Kämmerer lacht. Er wird ja am 29. März bei der Synaxon Impulse in Kassel auf viele Branchenkollegen treffen.
Blaupause für überlebenswichtige Systemhaus-Organisation
Und noch einen USP darf man nicht unterschlagen, den kein anderes Systemhaus so anbieten kann wie Kämmerers ATD. Er muss keinen Integrationsmanager und Prozessoptimierer einstellen, er hat Zugriff auf gleich acht Experten. In seiner Beratungsgesellschaft UBEGA haben sich die Consultants nämlich darauf spezialisiert, wie aus kleineren Einheiten Systemhäuser der Zukunft werden können. Strategie, Führung, Strukturen, Prozesse, Vertrieb und Recruiting sind allesamt überlebenswichtige Felder, bei denen die UBEGA-Berater einem Systemhaus-Chef zeigen können, wie man sie bestmöglich umsetzen kann. Nicht in der Theorie, sondern aus und für die Praxis – bei der ATD umgesetzt. Eine „Blaupause“ nennt Holger Kämmerer das Beratungskonzept der UBEGA. Die hätte mancher Finanzinvestor auch gerne, der mit viel Geld auf Einkaufstour geht und feststellt, dass die vielen Systemhäuser im Konglomerat nicht zwangsläufig ein rundes Ganzes ergeben - wie ein Beispiel am Fall des expansionshungrigen Finanzinvestors Waterland zeigt.