Noch ist das Geschäft mit der Igel-Hardware nicht vollständig abgewickelt. Die Thin Clients sollten eigentlich bis März 2023 abverkauft werden. Der Verkauf würde sich aber wohl deutlich länger hinziehen, meint Vanquish-Chef Henning Jasper: „Die Lager sind voll.“ Und da viele vor allem deutsche Reseller ihr Geschäft auch mit der Hardware machen, wird der VAD auch künftig die Thin Clients des taiwanischen Original-Herstellers anbieten. Unter welchem Brand und Logo stehe noch nicht fest, so Jasper, der auf der Igel Disrupt auch gleich ein Exemplar am Stand präsentierte. Ab April sollen die Geräte verfügbar sein, so dass ein nahtloser Übergang gewährleistet sei.
Vanquish hat für alle Fälle auch noch weitere passende Hardware von HP und Rangee im Portfolio, denn die werde weiter nachgefragt und gebraucht, so Jasper: „Wir sind kein Box Mover, aber wir brauchen auch Hardware. Auch wenn zuletzt 50 Prozent des Igel-Geschäfts schon Software-only war.“
Er sieht Igels Hardware-Ausstieg deshalb mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir kommen jetzt in Projekte rein, die vorher mit Igel-Hardware nicht gingen“, dazu seien die Igel-Clients zu teuer gewesen. „Die hatten nicht die Stückzahlen einer HP. Jetzt hat sich der Markt für uns deutlich vergrößert mit Igel OS für jede Hardware.“
Gut investiert werde derzeit von Kunden aus den Brnchen Healthcare und Government. Das Geschäft mit Unternehmen laufe dagegen eher zögerlich, „der klassische Mittelstand investiert sehr zurückhaltend.“
Jasper ist aber überzeugt, dass sich der Investitionsstau bald auflösen wird. Viele Unternehmen hätten in der Coronazeit zunächst Übergangslösungen gesucht um jetzt festzustellen, dass aus der Überbrückung die neue Normalität geworden sei. „Alle haben Nachholbedarf bei der Digitalisierung. Es wird einen Push geben in Richtung Services statt wie bisher der Kauf von Infrastruktur.“