Wachsender Datenbedarf und seine Folgen

Die versteckten Kosten der ständigen Verfügbarkeit

21. März 2022, 13:00 Uhr | Autor: Hannes Gredler / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Überwindung der Wachstumsbarrieren

Da der Datenbedarf mit der zunehmenden Beliebtheit vernetzter Geräte weiter steigen wird, müssen Telekommunikationsunternehmen in der Lage sein, ihre Netze so zu skalieren, dass sie die steigende Datenlast bewältigen und gleichzeitig die Kosten senken können. Die Leistung der Netze wird immer ihren Preis haben, aber die Systeme, die die Daten über das Netz verteilen, können effektiver gestaltet werden. Umstrukturierungs-, Reorganisations- und Effizienzmaßnahmen stoßen bei der Lösung des Problems jedoch an ihre Grenzen.

Telekommunikationsunternehmen folgen seit Jahren dem gleichen Schema für den Netzwerkaufbau. Doch leider funktioniert dieses Konzept im Zeitalter der vernetzten Geräte nicht mehr. Um die Netze so anzupassen, dass sie mit modernen Technologien Schritt halten können, sollten Telekommunikationsunternehmen den Weg ihrer moderneren, cloud-nativen Pendants einschlagen. Diese Unternehmen haben sich dadurch hervorgetan, dass sie ihre Infrastruktur mit Standardhardware aufbauen, unabhängige Software einsetzen und sie mit Zero-Touch-Provisioning-Systemen bereitstellen. Denken Sie nur einmal daran, wie einfach es für Facebook ist, eine neue Funktion einzuführen oder seine Plattform zu skalieren, die relativ problemlos einen großen Nutzungsanstieg bewältigen kann.

Es gibt keinen Grund, warum Telekommunikationsunternehmen dies nicht nachahmen und ihre Netze auf ähnliche Weise aufbauen sollten. Formal wird dies als Netzdisaggregation bezeichnet. Einfach ausgedrückt bedeutet dies, dass Netzwerksoftware und -hardware separat erworben werden. In der Vergangenheit wurden Netzwerkinfrastruktur und -software nur als Paket verkauft, aber mit der Modernisierung der Netzwerke und dem Bestreben, sich nach dem Vorbild der Internet-Natives zu entwickeln, ändert sich dies nun. Neben der einfachen Skalierbarkeit und Aktualisierbarkeit besteht der Hauptvorteil des disaggregierten Modells darin, dass die Kosten erheblich gesenkt werden. Dies wird von entscheidender Bedeutung sein, wenn die Zahl der angeschlossenen Geräte steigt.

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Hannes Gredler, RTBrick
Hannes Gredler ist Gründer und CTO des Netzwerksoftware-Herstellers RtBrick. Gredler verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Technik und Support bei Alcatel (jetzt Nokia Networks) und Juniper Networks. Er ist Mitautor und Mitwirkender bei mehreren Entwürfen der Internet Engineering Task Force (IETF) und tritt regelmäßig als Redner auf Branchenveranstaltungen und Konferenzen auf. Zudem hält er mehr als 20 Patente im Bereich IP Multiprotocol Label Switching (IP/MPLS).
© RTBrick

Auch die Netzbetreiber müssen besser planen, um sicherzustellen, dass sie nicht in eine Situation geraten, in der sie mit dem steigenden Datenverbrauch nicht Schritt halten können. Die Abwälzung der Kosten auf die Verbraucher wird keine Option sein, da der Wettbewerb und die Innovation in diesem Bereich weiter voranschreiten. In dem Wissen, dass die Datennutzung weiter ansteigen wird, müssen Telekommunikationsunternehmen für die Zukunft planen und eine Netzwerkstruktur einführen, die es ihnen ermöglicht, Upgrades vorzunehmen, um mehr Daten und eine höhere Bandbreite für Geräte, die dies benötigen, bereitzustellen. Das bedeutet, dass sie den typischen Netzwerk-Upgrade-Zyklus, der alle paar Jahre stattfindet, hinter sich lassen und zu einem Modell übergehen müssen, das Skalierung und Software-Upgrades auf schnellere und kostengünstigere Weise ermöglicht.

Vernetzte Geräte müssen nicht den Untergang der traditionellen Telekommunikationsunternehmen und ihrer Netze bedeuten, aber ihr nahezu exponentielles Wachstum erfordert eine neue Denkweise beim Aufbau von Zugangsnetzen.


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