Edge Computing

Diese Technologie steckt hinter der schnellen Datenverarbeitung

13. Januar 2022, 11:00 Uhr | Autor: Uwe Wiest / Redaktion: Diana Künstler
© WrightStudio/stock.adobe.com

Bei IoT-Anwendungen reichen Daten-Volumina und Latenzzeiten klassischer IT-Dienste nicht aus. Edge Computing ermöglicht – gerade in Kombination mit 5G-Campus-Netzen – eine nie dagewesene Automatisierung und damit Optimierung der Abläufe. Grundlegende Voraussetzung dafür sind einfache IT-Lösungen.

Edge Computing und Internet of Things (IoT) stehen für eine dezentrale IT-Architektur: Anstatt Daten an ein weit entferntes Rechenzentrum weiterzuleiten, werden sie näher am Ort ihrer Entstehung analysiert und verarbeitet. Dadurch sinkt die Latenzzeit deutlich – was insbesondere bei Applikationen, die nahezu Echtzeitinformationen benötigen, den entscheidenden Geschwindigkeitsvorteil bringt. Findet die Datenverarbeitung lokal statt, können Unternehmen zudem Kosten in Sachen Bandbreite, Daten- und Cloud-Speicherplatz sparen. Gleichzeitig erhöht sich die Sicherheit, da sensible Informationen und speziell entwickelte Algorithmen quasi auf dem Firmengelände bleiben und nicht in die Cloud wandern. Entwickelt wurde die Technologie, um dem exponentiellen Wachstum von IoT-Devices Herr zu werden.

Warum Edge Computing?

Die permanent wachsende Anzahl an Sensoren dieser IoT-Devices generieren stetig neue Datenberge. Eine einzelne Flugzeugturbine etwa erzeugt pro Minute etwa 333 Gigabyte an Daten, eine mittelgroße Erdöl-Plattform bringt es auf sieben bis acht Terabyte pro Tag, und ein autonomes Fahrzeug generiert jeden Tag ein ganzes Petabyte oder mehr. Diese gewaltigen Daten-Volumina zur Analyse in die Cloud oder ins Rechenzentrum zu transferieren, würde durch die höheren Latenzzeiten, die ein solcher Transfer mit sich bringt, den Anforderungen an schnelle Entscheidungen in Echtzeit nicht gerecht werden. Die Analysten sind sich einig: Das Datenaufkommen wird in den nächsten Jahren explodieren. So soll sich bis 2025 die Menge an Neu-Daten auf 175 Zettabyte – oder anders formuliert 175 Billionen Gigabyte – im Jahr vervierfachen. Gleichzeitig werden den Schätzungen zufolge 75 Prozent der Daten außerhalb des traditionellen Rechenzentrums oder der Cloud verarbeitet.

Die Mehrheit dieser Informationen sind „Wegwerfdaten“, gekennzeichnet durch ein geringes oder sogar fehlendes Potenzial für eine spätere Wiederverwendung. Das IoT-Gerät benötigt das Gros der Daten aber für die sofortige Entscheidungsfindung in Echtzeit. Diese Kombination aus beidem – Datenmenge und geringe Latenzzeiten – zwingt das konventionelle Computing-Modell in die Knie. Herkömmliche, also zentrale Rechenzentren sind quasi per Definition geografisch zu weit entfernt, um die notwendige schnelle Reaktion der Datenverarbeitung zu garantieren. Edge Computing bildet eine Zwischenschicht zwischen dem Core-Data-Center und der IoT-Sensorik der Endgeräte. Nach der ersten Analyse löscht es echtzeitrelevante Daten und leitet nur die daraus abgeleiteten Erkenntnisse an den Server oder die Cloud weiter.


  1. Diese Technologie steckt hinter der schnellen Datenverarbeitung
  2. Die Einsatzszenarien sind genauso unbegrenzt wie die Daten

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