Warum wir über EDGE-Rechenzentren reden, es eigentlich EDGE-Datenzentren heißen muss und eine Eselsbrücke, EDGE zu verstehen. Eine Positionsbestimmung von Frank Zachmann, innovIT.
Es ist in unserer Branche ja anerkannte Gewohnheit, mit Anglizismen Dinge treffend zu benennen, die im Deutschen gar nicht so griffig beschrieben werden können. Das “Hub & Spoke” Modell ist so ein Beispiel – im Deutschen von Nabe und Speiche zu reden, lässt uns vielleicht noch an Fahrräder denken, aber eben meist nicht an bekannte IT-Szenarien. Und aktuell reden wir auch viel von Core & EDGE Rechenzentren. Entschuldigung – Data Centers. Genau hier haben wir auch schon den Punkt, wo uns das Englische wieder voraus ist. Während wir noch von Rechenzentren reden, ist im Englischen die Rede vom Datenzentrum. Und das mit Recht.
Die Welt des Datenzentrums verändert sich: einerseits ist es das Internet der Dinge, mit all den Milliarden von Sensoren und gesammelten Daten und andererseits sind es die Nutzer selbst, mit ihren mobilen Endgeräten und Anwendungen, die zum Neudenken zwingen: Die Daten müssen gesammelt, verarbeitet und verteilt werden, und zwar so nah am Nutzer wie möglich. Und so entsteht neben den bekannten zentralen “Core”-Rechenzentren mit vielen Anbindungen nach “draußen” nun der Markt am “Rand”, wo Daten zeitnäher und effizienter im “EDGE”-Datenzentrum verarbeitet werden.
Dabei ist der EDGE kein feststehender Begriff, sondern eher konzeptionell zu verstehen. Bereits im Oktober 2016 hat die funkschau zum Beispiel zehn Kernfragen veröffentlicht, anhand derer man EDGE am eigenen Fallbeispiel definieren kann und auch feststellen wird, dass eine Koexistenz zwischen CORE-Rechenzentrum und EDGE-Datenzentrum herrscht. Allen EDGE-Datenzentren gemeinsam ist die Herausforderung nach geringem Flächenbedarf, schneller und flexibler Bereitstellung, höchster Verfügbarkeit und maximaler Energieeffizienz. Dies alles verbunden mit der Frage: Wie kann ich möglichst viele Daten zu möglichst geringen Kosten verarbeiten?