Ein Team an der University of New Hampshire (UNH) erkannte diese IPv6-Interoperabilitätsprobleme und baut seit 1988 ein Interoperabilitätslabor (UNH-IOL) zusammen mit einem Team von Anbietern auf. In diesem Labor wird sichergestellt, dass das Produkt A friedlich mit den Produkten B bis Z koexistiert. In dem Labor auf 27.000 Quadratmeter Grundfläche haben die Hersteller Zugang zu Testausrüstungen und kommerziellen Produkten die viele Millionen Dollar wert sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass zu den Standardtests der Hersteller gehört, ihre neuesten Produkte gegen die Angebote ihrer Konkurrenten zu testen. Das sorgt dafür, dass die verkauften Produkte nicht nur in der Umgebung eines Herstellers, sondern auch in gemischten Umgebungen funktionieren und ihren Dienst tun.
Unter den mehr als 150 Mitgliedern des UNH-IOL befindet dich das Who is Who der Herstellerriege. Hierzu gehören beispielsweise:
Aus der Sicht von IPv6 können in diesem Labor eine Mischung aus Routern, Telefonen, Call-Servern und Wireless-Controllern getestet werden, was sicherstellt, dass die unterschiedlichsten Produkte auch miteinander arbeiten.
Damit verfolgt das UNH-IOL die gleichen Ideen wie vor 30 Jahren die Interop. Inzwischen hat sich die Interop zu einem weltweiten Organisator (Mumbai;Indien, Tokio; Japan, London; UK und Las Vegas; USA) von IT-Messen gewandelt. Für jede US-Messe bauen Freiwilligen ein Netzwerk unter Verwendung von Tools von verschiedenen Anbietern (Internet genannt), um die neuesten Technologien und die Interoperabilität zu demonstrieren.
Im Gegensatz zur heutigen Interop verfolgt das UNH-IOL einen mehrgleisigen Ansatz. Neben den Arbeiten des Testens beteiligt sich das Labor auch an relevanten Normungsgremien. Hierbei werden Trainingsmöglichkeiten bereitgestellt und bei der Realisierung von Standards aktiv mitgearbeitet. Die Arbeiten des Labors werden von dem Gedanken getragen, dass die Tests nur einen kleinen - aber wichtigen - Beitrag zu einer funktionierenden IT-Welt beitragen. Aus diesem Grund hat das Labor nicht nur für die Hersteller geöffnet, sondern beteiligt sich auch an zahlreichen Industrieforen: National Institute of Standards and Technology, Open Alliance, IPv6 Forum, Ethernet Alliance, IEEE, SIP-Forum und der Internet Engineering Task Force.
Ebenso wichtig wie die Transportprotokolle und die Adressierungsmechanismen ist das Internet der Dinge an sich. IoT bedeutend mehr als nur eine reine Vermittlung von Nachrichten über drahtgebundene oder drahtlose LANs. Genau darin liegt die Stärke des UNH-IOL-Modells, denn es dient sowohl zur Evaluierung verschiedenster Technologien als auch als Zentrum zur Fortentwicklung der Geräte. Durch die Kombination eines umfassenden Wissenszentrums mit der Bereitstellung technischer Dienstleistungen ist das UNH-IOL in der Lage, bei einer beliebigen Anzahl von Interoperabilitätstests den Unternehmen zur Seite stehen zu können.