Impossible Cloud

„Unser dezentraler Ansatz unterscheidet uns fundamental“

30. Juli 2024, 15:25 Uhr | Interview: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Was Impossible Cloud anders macht als Hyperscaler und nationale Cloud-Anbieter

connect professional: Was wollen und müssen Sie anders machen als die Hyperscaler?
Kaul: Wir unterscheiden uns in drei Bereichen von AWS und Co.: dezentrale Infrastruktur, Compliance und Preisstruktur. Unsere dezentrale Infrastruktur nutzt erstklassige, zertifizierten Rechenzentren, was das Risiko von Datenverlusten reduziert und für eine geringere Latenz sorgt, da die Daten unternehmensnah gespeichert werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einhaltung regionaler Datenschutzanforderungen. Während US-Hyperscaler durch den Cloud-Act gezwungen sind, Daten auf Anfrage der US-Behörden herauszugeben, behandeln wir Daten ausschließlich nach lokalen Gesetzen. Unsere Preisstruktur ist mit 7,99 Euro pro TB und Monat wettbewerbsfähig, transparent und ohne versteckte Gebühren.

connect professional: Was wollen und müssen Sie anders machen als andere nationale Cloud-Anbieter?
Kaul: Andere nationale Anbieter bedienen oft spezifische Nischen oder replizieren bestehende Modelle. Wir bieten eine umfassende, flexible Cloud-Infrastruktur und setzen auf Dezentralität für bessere Performance und Zuverlässigkeit. Unsere Rechenzentren befinden sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa, was zusätzliche Sicherheit, geografische Redundanz und geringere Latenz bietet. Ein wesentlicher Unterschied ist unsere transparente Preisstruktur ohne Egress Fees, also Gebühren für den Datenabzug. Dies verhindert Vendor-Lock-In und ermöglicht es Kunden, ihre Daten problemlos zu migrieren. Zudem setzen wir auf offene Standards und enge Partnerschaften, um ein breites, vielseitiges Ökosystem zu schaffen.

connect professional: Wie stellen Sie die relevante Infrastruktur zur Verfügung?
Kaul: Indem wir unser Partnernetzwerk aus Top-Rechenzentren in Deutschland und Europa, die höchste Sicherheits- und Compliance-Standards erfüllen, kontinuierlich ausbauen. Unsere Plattform orchestriert diese Ressourcen und stellt sicher, dass Dienstleistungen Enterprise-Standards entsprechen. Unternehmen können schnell wachsende Datenmengen verarbeiten und bei Bedarf sofort zusätzliche Kapazitäten hinzufügen, wodurch eine einfache und kostengünstige Skalierbarkeit ermöglicht wird.

connect professional: Mit welchen Punkten im Leistungsangebot wollen Sie Kunden von Impossible Cloud überzeugen? Was können Sie Unternehmen jetzt schon als Leistung konkret anbieten?
Kaul: Unsere Kunden profitieren von Skalierbarkeit, Ausfallsicherheit und Datensouveränität. Wir bieten zuverlässigen und flexiblen Cloud-Speicher, der mit S3-kompatiblen Programmen genutzt werden kann. Der Wechsel erfordert nur eine Zeile Code. Ein Beispiel ist das Leibniz-Institut, das veraltete Bandspeichersysteme durch unsere Lösung ersetzt hat. Die Datenabrufzeiten haben sich verkürzt, die Speicherkosten wurden reduziert und die Zuverlässigkeit des Backup-Systems erhöht. Ein weiteres Highlight ist die Impossible Cloud Management Console (ICMC). Diese Plattform revolutioniert das Cloud-Management mit leistungsstarken Funktionen, benutzerfreundlicher Oberfläche und anpassbaren Dashboards. Sie bietet erweiterte Sicherheitsfunktionen wie Multi-Faktor-Authentifizierung, Brute-Force-Schutz und Sitzungslimits. Rollenbasierter Zugriff, automatische Warnmeldungen, detaillierte Berichte und robuste API-Schlüsselverwaltung ermöglichen ein proaktives Management und steigern die Effizienz.

connect professional: Wo ist Impossible Cloud, was die Preisstruktur betrifft, angesiedelt? Können Sie hier mit anderen Cloud-Anbietern konkurrieren? Wie erzielen Sie ihre Margen?
Kaul: Unsere Preisstruktur ist wettbewerbsfähig und fair. Durch unsere dezentrale Infrastruktur sparen wir Betriebskosten und geben diese Einsparungen an unsere Kunden weiter, wodurch wir kostengünstiger sind als traditionelle Cloud-Anbieter. Unser Preis pro TB und Monat beträgt 7,99 Euro. Ein großer Vorteil ist der Verzicht auf Egress Fees, also Gebühren für den Datenabzug, die Vendor-Lock-In verhindern. Während AWS nur 100 GB pro Monat kostenlos erlaubt, haben wir keine solchen Limits, wodurch bis zu 80 Prozent der Storage-Kosten eingespart werden können. Unser Preismodell richtet sich nach der tatsächlichen Nutzung, was flexibel skalierbare Lösungen ermöglicht. Unsere Margen erzielen wir durch effiziente Ressourcennutzung und fortschrittliche Speicheralgorithmen. Unser transparentes Preismodell umfasst keine versteckten Gebühren.

connect professional: Woher kamen beziehungsweise kommen erste Kunden? Wie überzeugt man diese und baut Vertrauen in Produkte und die Sicherheit der Angebote von Impossible Cloud auf?
Kaul: Unsere Kunden kommen aus verschiedenen Bereichen, darunter führende Anbieter in Cybersecurity und Datenmanagement wie Acronis, sowie MSPs und VADs wie ADN, die unsere Lösungen ihren über 7.000 Fachhandelskunden anbieten. Zusätzlich zählen auch KMUs, Organisationen und Universitäten zu unseren Kunden, darunter ein Bundesliga-Club, der unsere Cloud-Lösungen für die Verwaltung seiner Mediendaten verwendet. Durch die Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen zeigen wir, dass unsere Lösungen zuverlässig und sicher sind.

connect professional: Stichwort Fachkräftemangel: Ist es schwierig für Impossible Cloud, Fachkräfte zu bekommen? Wie stark ist der „war for talents“ angesichts von Arbeitgebern wie AWS, Google, Microsoft oder auch anderen nationalen Playern?
Kaul: Der Fachkräftemangel ist real, aber wir haben Strategien, um dem entgegenzuwirken. Wir bieten eine moderne Arbeitsumgebung und die Möglichkeit, an der Spitze einer revolutionären Infrastruktur zu arbeiten. Unsere Kultur fördert Kreativität und Eigenverantwortung, was uns von größeren Unternehmen unterscheidet. Zudem bieten wir attraktive Karriereperspektiven und die Chance, die Zukunft der Cloud-Technologie zu beeinflussen. Als Tech-Unternehmen können wir einen internationalen Talentpool anzapfen. Unser neuartiger Ansatz und unsere klare Vision helfen uns, herausragende Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

connect professional: Inwieweit können Sie Wissen und Fähigkeiten aus Ihrer Laufbahn als Neurowissenschaftler in ihre aktuelle Tätigkeit einbringen?
Kaul: Mein Hintergrund in der Neurowissenschaft vermittelt mir ein grundlegendes Verständnis für komplexe Systeme. Dies hilft mir, die Bedürfnisse unserer Kunden effektiv an unsere technischen Teams zu kommunizieren und technische Konzepte für Geschäftskunden verständlich zu machen. Meine Erfahrung in wissenschaftlicher Kommunikation hilft mir, komplizierte Ideen zugänglich zu erklären. So kann ich als Vermittler zwischen unseren technischen Experten und der Geschäftswelt fungieren, um sicherzustellen, dass die Vorteile unserer Lösungen klar verstanden werden.

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