In den letzten Monaten wurde der Komponentenmarkt durch große Verfügbarkeitsprobleme elementarer Bausteine wie Flash-Speicher und Grafikkarten schwer getroffen. Nun stehen die Zeichen allerdings gut, dass sich die Situation stabilisiert und der Handel von einer guten Nachfrage und soliden Margen profitieren kann.
Im Jahr 2017 war der Komponentenmarkt weltweit von schweren Verwerfungen geprägt, wie lange nicht. Für Distribution und Fachhandel gab es dabei nur wenig Licht bei viel Schatten. Verantwortlich waren dafür vor allem zwei Ursachen, die beide jeweils zu weitreichenden Konsequenzen wie Allokationen und steigenden Preisen ausgerechnet bei besonders wichtigen und begehrten Komponentengruppen führten: Flash-Speicherprodukten und Grafikkarten.
Zunächst wurde die gesamte ITK-Branche von der Flash-Krise getroffen. Schon im Frühherbst 2016 waren erste Verknappungen bei Flash-Speicher aufgetreten, die vor allem daher rührten, dass die Hersteller erhebliche Qualitätsprobleme und damit Ausschussquoten bei der Umstellung ihrer Produktionsanlagen auf die neuen 3D-NAND-Chips verkraften mussten. Die anfangs noch von den meisten Marktteilnehmern gehegte Hoffnung, dass sich diese Probleme schnell in den Griff bekommen lassen und es sich somit nur um eine kurzfristige Delle handeln könnte, wurde schnell enttäuscht.
Im Zuge der Produktionsausfälle baute sich eine ganze Welle an verschleppten Auslieferungen bei Flash-Speicher auf, die mit dem stark wachsenden Bedarf noch weiter vergrößert wurde. Durch die zunehmende Digitalisierung sind die kleinen Speicherchips in immer mehr Geräten bis hin zu Haushaltsgeräten, Industriemaschinen und auch Autos verbaut, die früher noch ohne solche Bauteile auskamen. Gleichzeitig wächst auch die durchschnittliche Speichergröße in beliebten Massenprodukten wie Smartphones immer weiter an. Sowohl im PC-Segment als auch in den Rechenzentren ersetzen die auf Flash basierenden SSDs zunehmend die herkömmlichen Festplatten.