Stabilisierung in Sicht

Das Ende der Komponentenkrise naht

4. Mai 2018, 13:40 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Sündenbock Distribution

»Bei Grafikkarten mit Nvidia Chipsätzen bleibt die Situation angespannt. Im Bereich Flash sehen wir eine deutliche Verbesserung bezüglich der Verfügbarkeit.« - Sumru Gerken, Senior Manager Components & Networking, Ingram Micro
»Bei Grafikkarten mit Nvidia Chipsätzen bleibt die Situation angespannt. Im Bereich Flash sehen wir eine deutliche Verbesserung bezüglich der Verfügbarkeit.« - Sumru Gerken, Senior Manager Components & Networking, Ingram Micro
© Ingram Micro

Anders als von manch erbostem Händler vermutet, waren davon aber auch die meisten Distributoren betroffen. »Das Mining-Phänomen haben wir alle letztes Jahr hautnah miterlebt. Die Flut an Mining-Projekten war nicht zu übersehen«, berichtet etwa Sumru Gerken, Senior Manager Components & Networking bei Ingram Micro, gegenüber CRN. Ihr Unternehmen habe dabei aber stets nach der Maxime gehandelt, die nachhaltige Geschäftsbeziehung mit treuen Kunden als ausschlaggebenden Faktor bei der Warenpriorisierung zu beachten. »Die Kundenbreite aufrechtzuhalten und Kundenloyalität zu honorieren ist für uns die Faustregel. Daher lassen wir uns nicht von großen Anfragen beirren«, so Gerken weiter.

Mit Flash-Speicher und Grafikkarten sind damit zwei der wichtigsten Komponenten, die zudem besonders in nachfrage- und margenstarken Bereichen wie Gaming eine wichtige Einkommensquelle für viele Fachhändler sind, von der schwierigen Situation betroffen. Der Handel kann dadurch die vorhandene Nachfrage der Kunden nicht voll bedienen, wodurch sich der Absatz verschiebt und verringert. Doch damit nicht genug, beeinflusst das auch direkt den Verkauf weiterer Komponenten sowie kompletter PC-Systeme negativ. Auch hier ist die Lage im Consumer-Bereich, aufgrund der genau wie beim Speicher gelagerten Prioritäten der Hersteller, deutlich angespannter.

Die Hersteller können die Verteuerungen teils noch abfedern, indem sie beispielsweise die Basisausstattung reduzieren. Für den Handel bedeutete das jedoch neben dem Einbruch bei einzelnen Komponenten im Upgrade-Geschäft auch eine schwierige Situation im Verkauf kompletter PCs. »Die Verknappung der Ware und Preissteigerungen im letzten Jahr haben sich auch negativ auf die Komplett-PCs ausgewirkt. Der Anwender bekam weniger Leistung für sein Geld und war deshalb verhaltener in seinen Kaufentscheidungen«, führt Gerken aus.

Inzwischen ist der Mining-Boom ist zwar wieder weitgehend abgeklungen, Grafikkarten sind derzeit aber – auch aufgrund der noch ausstehenden Bestellungen aus den letzten Monaten – oft noch Mangelware. Dennoch gehen die meisten OEM-Hersteller und auch Distributoren davon aus, dass sich die Lage insbesondere bei der Verfügbarkeit, aber auch den Preisen allmählich wieder etwas normalisieren wird; vorausgesetzt, die Aktivität der Miner bleibt auf dem aktuellen Niveau. Weder Nvidia noch AMD wollten sich auf Anfrage von CRN zu diesem Spannungsfeld und den Aussichten für das laufende Jahr äußern.


  1. Das Ende der Komponentenkrise naht
  2. Mehr Marge
  3. Einbruch beim SSD-Absatz
  4. Grafikkarten
  5. Sündenbock Distribution
  6. Neue Hoffnung

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