Sharp NEC Display Solutions Europe

Display-Joint-Venture “sharpisiert” das Portfolio

5. Juli 2022, 7:29 Uhr | Michaela Wurm

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Partner-Ökosystem zusammengeführt

Sharp und NEC führen die Portfolios zusammen
Sharp und NEC führen die Portfolios zusammen
© Sharp NEC Display Solutions Europe

Auch bei der Zusammenlegung der Partner-Ökosysteme habe man nahezu alle Partner von NEC und der auch hier kleineren Sharp mitnehmen können. Daher gebe es gar nicht so viele Veränderungen. „Ich kenne keinen Systemhauspartner, der nicht mitgezogen ist. Wir haben sogar neue Partner dazubekommen“, betont Hartmann. Auch das bisherige NEC-Partnerprogramm wird fortgeführt, die Partnerstatii bleiben erhalten. „Wir haben versucht, das ein zu eins zu übernehmen.“

Die große Konzernmutter Sharp biete zudem jede Menge Synergieeffekten, etwa aus Sharps Printer Business. So bekomme Sharp NEC jetzt auch Zugriff auf Leads, wenn deren Kunden an Signage-Produkten Interesse zeigten.

Eine gegenseitige Ergänzung sieht Hartmann auch bei den Kundengruppen: „Sharp war stark bei Mittelstandskunden. Das ist für NEC spannend, denn wir waren stärker bei Großkunden und internationalen Konzernen.“

Unkompliziert war auch die Vereinheitlichung der Distributoren, denn hier lag die Überschneidung bei 95 Prozent. Nur einer, ITZ, wurde von Sharp neu eingebracht. Die restlichen in Deutschland – Also Medium, Ingram Micro, Tech Data, Kern & Stelly, Delo und Spalluto – hatte man eh schon gemeinsam.

 

Display-Geschäft verändert sich

Die letzten zwei Corona-Jahre waren auch für Sharp NEC durchwachsen. Dank der breiten Aufstellung habe man „in einigen Bereichen profitiert in anderen gelitten“, so Hartmann.

Profitiert habe der Bereich Corporate Conferencing. Bei Desktop-Displays ging dagegen eher wenig. „Im Retail wurde weniger investiert, dafür in Education und Higher Education an Unis umso mehr.“ Auch Transportation habe sehr viele Digital-Signage-Projekte umgesetzt. Für ihn erstaunlich war, dass die meist verwaisten Flughäfen und auch Bahnhöfe, die Zeit genutzt haben, um zu modernisieren und zu digitalisieren. Besonders gelitten habe die  Event-Branche. Aber das werde sich wieder stabilisiere, glaubt Hartmann.

Die Erwartungen für 2022 und darüber hinaus kann er angesichts der volatilen Gesamtlage mit Corona und dem Krieg in der Ukraine schwer beziffern. Als Wachstumsbereiche sieht er aber die zurückkehrende Eventbranche, Retail und auch der Trend zu Corporate Conferencing sei noch nicht am Ende. Im Gegenteil, nach dem Wegfall der Homeoffice-Pflicht bringe der Trend zu hybrid working neue Chancen und mehr Nachfrage. Das gelte auch für Hochschulen und Education sowie öffentliche Auftraggeber. Auch Städte investierten in Signage und Info Displays.

Allerdings verändere sich auch das Geschäft. „Früher reichte es, ein großes Display hinzustellen, heute muss man Lösungen anbieten. Etwa im Handel wollen die Firmen fast schon digitale Erlebniswelten haben.“ Als Beispiel nennt Hartmann in Kaufhäusern die Displays an den Rolltreppen. Früher genügten da Plakate mit dem Angebot in jeder Etage. Heute wollten Kunden dort interagieren können. Die Displays müssten Touch oder QR-Codes bieten, um mit dem Smartphone etwa Coupons zu downloaden. In vielen Branchen gebe es hier auch noch jede Menge Nachholbedarf. Ein Beispiel seien Reisebüros, die gerade erst anfingen, „die Zettel mit Angeboten im Schaufenster durch Displays zu ersetzen“.

Die anhaltenden Lieferengpässe und Logistikprobleme machen auch Sharp NEC zu schaffen. Und dass obwohl Konzernmutter Sharp selbst Hersteller etwa von Panels ist. „Der Mangel an Halbleitern und auch Rohstoffen hat uns aber natürlich auch getroffen“, so Hartmann. Und auch den Logistikproblemen könne sich das Unternehmen nicht entziehen. All das werde sich wohl noch eine Weile hinziehen, prognostiziert Hartmann.

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