Komplexe Lösungen und mehr Konkurrenz

Goldgrube Digital Signage

4. Februar 2016, 17:15 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Konsumenten in Kauflaune

Philipp Grüter von Also Deutschland
Philipp Grüter von Also Deutschland

Für den anhaltenden Erfolg von Digital Signage ist indirekt auch die gute Kauflaune der Konsumenten verantwortlich. Gute Verkaufszahlen im Handel ermöglichen Filialisten, ihre Stores öfter neu zu gestalten oder neue Geschäfte zu eröffnen. Bei so einer Neueröffnung oder -gestaltung gehört Digital Signage inzwischen zur Grundausstattung für Werbekommunikation ohne Streuverluste. In der Planungsphase neuer Filialen muss immer öfter genug Freiraum für Servicezugänge, Kabel und zukünftige Erweiterungen berücksichtigt werden.

Digital Signage wird immer mehr zu einer voll integrierten Lösung für Information, Kommunikation, Einzelhandel, Gebäudeautomation oder digitale Medien. Während die Systeme hardwareunabhängiger werden, rücken Content und Managemenet-Software in den Fokus. Trotzdem bleibt die Hardware die Grundlage, um die Werbebotschaft digital an den Konsumenten zu bringen. Vor allem großformatige Displays und Videowalls mit dünnen Displayrändern und speziellen Synchronisationsfunktionen gehören zu den am stärksten nachgefragten Produkten am Markt, wie Martin Groß, Head of Product Marketing IT Display beim Marktführer Samsung gegenüber CRN bestätigt: »Wachstum hat insbesondere in den Bereichen Outdoor und Videowall stattgefunden. Zudem verzeichnen wir ein wachsendes Interesse an großen Zollgrößen und LED Signage.« Gleichzeitig haben die Hardware- und vor allem Display-Hersteller mit sinkenden Preisen und damit Margen zu kämpfen – besonders bei kleinformatigen Displays. Diesen Negativeffekt können Large Format Displays (LFD), aber auch touchfähige Anzeigen mit hohen Preisen und guten Margen im Zusammenspiel mit ihrer hohen Nachfrage aktuell noch gut abfedern. Um Fachhändlern den Nutzen der margenkräftigen Großformatdisplays näherzubringen, setzen Hersteller wie BenQ auf eigene Showrooms. In Oberhausen präsentiert der Display-Produzent LFDs in verschiedenen Einsatzszenarien und lädt seine Partner ein, den Showroom für eigene Präsentationen bei den Kunden zu nutzen. Überhaupt nimmt der Hersteller die Zusammenarbeit mit seinen Partnern ernst und berät insbesondere kleinere, spezialisierte Partner und Systemhäuser. »Darüber hinaus unterhalten wir Technologiepartnerschaften mit Softwareanbietern, Herstellern von Media­playern und Anbietern von Halterungs­lösungen, um Komplettlösungen anzubieten und den großen Umfang individueller Kundenwünsche im Lösungsgeschäft zu erfüllen«, erklärt Thomas Müller, General Manager DACH und Benelux beim Displayspezialisten. Das habe vor allem eine enge Kooperation bei Projektanfragen zur Folge, um eine Digital Signage-Lösung mit Hilfe des Supports und des großen Anbieternetzwerks auf die Bedürfnisse der Kunden zuzuschneiden. Schlussendlich wird Digital Signage – abgesehen vom Einstiegssegment der SoC-Anwendungen mit kleinformatigen Displays – vor allem eines: komplexer.

Neben den auf den Markt drängenden Videowalls werden auch interaktive Lösungen mit Triggern wie Bewegung, Alters- und Geschlechtserkennung in absehbarer Zukunft zum Standard gehören. Philipp Grüter von Also: »Es gibt aktuell wohl keine Grenzen mehr für Digital Signage. Sowohl im Indoor- als auch im Outdoor-Bereich. Von Cafes über Arztpraxen bis hin zu Schulen und Behörden beschäftigen sich zahlreiche Einrichtungen mit den Möglichkeiten der digitalen Beschilderung und Werbung – und die Welten Smartphone, Tablet, Internet, Digital Signage verschmelzen immer mehr.«
Doch auch einfache Box-Lösungen finden ihren Markt, wie der TK-Distributor Brodos mit seinem seiner my-store.tv beweist. Gut 320 freie Mobilfunkanbieter setzen inzwischen das Digital Signage-Angebot der Franken aus Baiersdorf ein. Ursprünglich für die eigenen Franchise-Händler entworfen, stellt das Unternehmen die Lösung auch anderen Resellern zur Verfügung. Dafür benötigt werden lediglich ein Display und der my-store.tv-HDMI-Stick, dann können Händler loslegen. »Grundsätzlich hat sich bei jeder neuen Entwicklung gezeigt, dass sie nur genutzt und in der Masse verbreitet wird, wenn sie einfach ist, so wie das bei Digital Signage-Lösungen der Fall ist«, erklärt ­Nicole Rußler, die bei den Franken für den Vertrieb von my-store.tv verantwortlich ist. Komplexere Systeme benötigten oftmals sowohl zeitlich als auch monetär große Investitionen, was von kleineren Handelsbetrieben häufig nicht gestemmt werden könne. »Wir haben uns mit ­my-store.tv deshalb bewusst für ein einfach, schnell und kostengünstig zu installierendes Digital Signage-Angebot entschieden«, so Rußler.


  1. Goldgrube Digital Signage
  2. Zahl der Mitbewerber wächst
  3. Konsumenten in Kauflaune
  4. Ohne Produktwissen läuft nichts

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