CRN: Wie entwickelt sich das Interesse von Resellern und Systemhäusern an gebrauchter Hardware als günstige Alternative zu Neuanschaffungen für ihre Kunden?
Kuhn: Die Reseller haben das Potential aufbereiteter Hardware schon vor einigen Jahren entdeckt. Der Erfolg derer, die als Erste in diesen Markt vorgestoßen sind weckt das Interesse weiterer Händler und so wächst die Nachfrage in diesem Bereich stetig weiter an.
Systemhäuser waren dagegen lange zurückhaltend gegenüber dem Zweitmarkt, allerdings ist inzwischen auch hier ein steigender Trend zu beachten. Eine wichtige Rolle spielt hier die Möglichkeit eines dualen Warenflusses. Das Systemhaus hat mit einem professionellen Aufbereiter nicht nur einen Zulieferer für günstige Hardware, sondern auch einen Ansprechpartner für den Rückkauf und die fachgerechte Handhabung ausgemusterter IT. Das beinhaltet die zertifizierte Datenlöschung sowie Entsorgungsleistungen bei defekten oder besonders alten Geräten.
CRN: Wer sind typische Kundengruppen im Business-Bereich? Ist gebrauchte Hardware hauptsächlich für Behörden und Schulen sowie Kleinunternehmen interessant, oder nutzen inzwischen auch der Mittelstand und größere Unternehmen die Vorteile?
Kuhn: Da die Leistungsfähigkeit von Prozessoren sich im Moment nur in kleinen Schritten weiterentwickelt, sind Geräte trotz eines Alters von mehr als drei oder fünf Jahren für den normalen Büroeinsatz vollkommen ausreichend. Aber auch leistungsstarke, gebrauchte Workstations sind vermehrt im Zeitmarkt zu haben und können für performancehungrige Anwendungen wie 3D-Renderings oder Videobearbeitung verwendet werden. Deshalb sind die Systeme grundsätzlich für Business-Kunden jeder Größe eine interessante Alternative zur Neuanschaffung.
Die stärkste Gruppe im Business-Bereich sind nach wie vor die genannten Kleinunternehmen, Schulen und Behörden. Nicht zuletzt aufgrund der Budgetfrage sind aufbereitete Systeme bereits seit Jahren in diesem Bereich besonders gefragt. Die Kundengruppe der mittelständischen Unternehmen wächst ebenfalls. Hier spielen Faktoren wie größere Mengen homogener Produkte und unser 72-Stunden Servicecenter eine wichtige Rolle. Was Konzerne und Großunternehmen angeht, sehen wir diese eher auf der anderen, der Beschaffungsseite des Zweitmarktes. Viele der gebrauchten Notebooks und Computer stammen aus den Maschinenparks dieser Unternehmen oder angeschlossener Leasingdienstleister.