CRN: Neben den aktuellsten Versionen des »Surface Pro 7« und »Surface Laptop 3« fällt das neue »Surface Pro X« besonders ins Auge, für das zusammen mit Chiphersteller Qualcomm ein ARM-Prozessor entwickelt wurde. Der Surface-Laptop mit 15-Zoll-Display wird zudem erstmals mit AMD-Prozessoren angeboten. Surface ist also keine Intel-Domäne mehr? Werden künftig noch mehr Geräte mit Nicht-Intel-CPUs kommen?
Wittland: Microsoft schaut sich die Roadmaps der CPU-Hersteller an. Dabei ist uns wichtig, dass wir die geplanten Gerätetypen mit den am besten dazu passenden Komponenten bestücken können. Wir haben die genannten Prozessoren zusammen mit AMD beziehungsweise Qualcomm entwickelt und auch die neueste Intel-Plattform Ice Lake im 10-nm-Verfahren ist für unsere Devices interessant. Wir bleiben offen für Partner, um stets die bestmöglichen Devices anbieten zu können.
CRN: Microsoft hat den ursprünglichen Plan, den Hardwarepartnern mit dem Surface neue Möglichkeiten aufzuzeigen, mehr als erfüllt. Die Geräte haben dem neuen Produktsegment der Detachables zum Durchbruch verholfen. In anderen Kategorien könnte das auch gelingen, beispielsweise mit dem »Surface Studio« für Kreative. Seit dem vergangen Jahr haben einige Hersteller spezielle Geräteserien für diese Zielgruppe etabliert, wie Acer mit »Concept D« und Asus mit »ProArt«. Wir diese einst klassische Apple-Domäne jetzt als nächstes für Windows-Systeme erschlossen?
Wittland: Mit dem Surface Studio haben wir eine Paradigmenwechsel eingeleitet, wie Kreative statt auf dem Papier auf Windows-Geräten digital arbeiten können, und auch eine neue Kategorie etabliert. Darauf zielen wir ja von Anfang an mit unserer Hardware-Entwicklung: Anstöße zu geben und eine Vorreiterrolle zu übernehmen, um die Partner zu animieren, ähnliche Geräte zu entwickeln, die diese dann zusammen mit unserer Software und unseren Services als Gesamtlösungen vermarkten. Das Konzept ist aufgegangen. Wir haben seit dem Start sehr starke Steigerungen in unserem Surface-Geschäft.
CRN: Zu Beginn wurden die Surface-Geräte nur über einige ausgewählte Partner im Channel vertrieben. Wie sieht die Partnerlandschaft heute aus?
Kreykamp: Wir haben in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen eingeleitet, um das Surface-Partnergeschäft voranzutreiben. Dazu gehört die Deal-Registrierung, damit die Partner ihre Marge im Rahmen von Gesamtlösungen steigern können.
Außerdem haben wir eine klare Trennung der Consumer-Produkte von den »Surface for Business«-Geräten vorgenommen. Seit diesem Geschäftsjahr haben wir im Rahmen des bestehenden Microsoft-Partnersystems auch eine umsatzabhängige Gold- und Silberstruktur für die Surface-Partner eingeführt, die ihnen noch einmal besondere Rabatte und Vorteile bringt. Aktuell haben wir rund 30 Partner mit Gold- und Silberstatus und gut 2.000 registrierte Partner.
Wir suchen aber stetig weitere Partner, um unser Netzwerk zu erweitern – unter anderem auch für das »Surface Hub 2S«, das nicht nur für IT-Partner, sondern auch für AV-Partner interessant ist.