Schwieriges Geschäft mit Einzelkomponenten

Upgrade für Enthusiasten – Komplett-PC für den Massenmarkt

3. Juli 2015, 14:44 Uhr | Stefan Adelmann
© Fotolia / Ingo Bartussek

Die goldenen Zeiten für Einzelkomponenten sind schon seit einigen Jahren vorbei. Nur noch spezielle Kundengruppen setzen auf eigene Upgrades, viel schneller fällt die Wahl auf ein neues Komplettsystem.

Kaum eine Situation dürfte die Augen eines PC-Enthusiasten mehr zum Leuchten bringen als der erste erfolgreiche Testlauf eines selbst zusammengeschraubten Systems oder der Performance-Check eines neuen Prozessors. Noch zu Beginn des Jahrtausends gehörten diese Glücksmomente untrennbar zur IT-Welt, Komponentenboxen und Kabel prägten sowohl das Bild im Einzelhandel als auch in vielen EDV-Abteilung. Seitdem hat sich jedoch einiges getan. ITK-Produkte gehören zum alltäglichen Leben und sicherlich muss nicht jeder Nutzer seinen eigenen Rechner konfigurieren können. Aber auch die schnelle Verbreitung von Notebooks, Smartphones und Tablets hat eine Kultur des geschlossenen Komplettsystems geprägt, das nur eingeschränkt für eigene Eingriffe und Erweiterungen bestimmt ist. »Wir empfehlen verständlicherweise nicht unbedingt, selbst Bastelarbeiten vorzunehmen«, erklärt Mark Schröder, Vorstand der Verbundgruppe Synaxon, in Hinblick auf Smartphones und Tablets. »Und mittlerweile haben ja auch Hersteller wie Samsung, die im Gegensatz zu Apple bislang wesentlich bastelfreund-lichere Produkte hatten, auch umgedacht.« So lasse sich beispielweise bei dem neuen Samsung Galaxy S6 der Akku nicht mehr so einfach selbst austauschen. »Die meisten Kunden können aber ihre eigenen Grenzen sehr gut einschätzen.«

Diese teils stark verschobenen Grenzen, die sich besonders auf das PC-Upgrade-Geschäft auswirken, haben viele Bereiche des Channels entscheidend mitgeprägt. »Wenn wir die vergangenen zehn Jahre betrachten, ist deutlich erkennbar, dass der Trend weg von Hardware-Upgrades hin zu Komplettrechnern geht«, erklärt Yves Plaire, Vertriebsdirektor bei Siewert & Kau. Eine Einschätzung, die auch von vielen Herstellern geteilt wird. »Kunden greifen lieber zu Komplettsystemen. Diese bieten den Vorteil, das fertige Produkt sofort in Betrieb nehmen zu können«, sagt Mike Cato, Manager Reseller Channel CER bei Intel, gegenüber CRN. Sowohl im B-2-C- als auch im B-2-B-Umfeld ist das Upgrade zwar noch vorhanden, aber viel deutlicher als in den Jahren zuvor in Nischen gerutscht. Die »klassischen kommerziellen Endkunden« erneuerten Komponenten hingegen eher selten, so Cato. Das mag sicherlich zum einen am oben genannten Einfluss mobiler Endgeräte liegen, zum anderen natürlich am Arbeitsaufwand, vorausgesetzten Kenntnissen und nicht zuletzt dem in Unternehmen stets präsenten Kostenfaktor. Die kontinuierliche Reduzierung des Anschaffungspreises von PCs in der Vergangenheit hätte dazu geführt, dass Upgrades nach und nach immer weniger Sinn gemacht haben, erklärt Plaire. »Zudem hat das IT-Leasing immer stärker an Bedeutung gewonnen, denn Flexibilität und Planungssicherheit spielen inzwischen für die meisten Unternehmen eine wichtige Rolle.« So könne IT beispielsweise von unterschiedlichen Herstellern bezogen oder auch defekte Hardware noch während der Leasing-Laufzeit ausgetauscht werden.


  1. Upgrade für Enthusiasten – Komplett-PC für den Massenmarkt
  2. »Komponentenprojekte sind die Ausnahme«
  3. Speicher weiterhin gefragt
  4. Markt im Umbruch

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