Die Marktforscher von Gartner haben deshalb die Prognosen für das Gesamtjahr 2015 nach unten korrigiert. 2015 sollen danach weltweit nur noch 2,5 Milliarden Devices (PCs, Tablets, Ultramobiles und Mobiltelefone) verkauft werden, ein Anstieg um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor war Gartner von einem Wachstum von 2,8 Prozent ausgegangen. Den stärksten Rückgang prognostizieren die Analysten für klassische PCs und Notebooks: Von diesen Gerätetypen wurden 2014 weltweit noch 277 Millionen verkauft. 2015 soll der Absatz auf 251 Millionen sinken, 2016 auf 243 Millionen.
Der weltweite PC-Absatz würde 2015 um 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich zurückgehen, erklärt Gartner-Analyst Ranjit Atwal. »Wir rechnen auch nicht damit, dass sich der Markt vor 2016 erholt. Daran würde auch Windows 10 wenig ändern, im Gegenteil: Der Verkaufsstart von Windows 10 würde die Nachfrage nach Business-Notebooks und Ultramobiles sogar noch dämpfen, weil die Kunden ihre Geräte im Schnitt noch drei Monate länger einsetzen würden. Erst im kommenden Jahr könnte Windows 10 den Ersatzbedarf in Schwung bringen
Deutlich entspannter zeigt sich Acers B2B-Chef Stefan Tiefenthal im Gespräch mit CRN. Nachdem Acer vor einigen Jahren schon einmal enorme Bestände abverkaufen musste habe man diesmal auf der Basis des Vorjahres sehr realistisch geplant. Jedem in der Branche hätte klar sein müssen, dass die zweistelligen Zuwachsraten 2014 ein durch das Supportende von Windows XP ausgelöster Sondereffekt gewesen seien, so Tiefenthal. Er ist aber optimistisch, dass sich die Situation nach dem Start von Windows 10 leicht entspannen würde: »Windows 10 wird einen Boost geben, aber sicher nicht vergleichbar mit dem Windows XP-Effekt im vergangenen Jahr. Dafür wird er aber wohl längerfristig wirken.«