Hays IT-Gehaltsreport 2023

Die Mehrheit der ITler will für ein besseres Gehalt wechseln

12. September 2023, 8:30 Uhr | Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Kernergebnisse der Studie im Überblick

  • Der Verdienst in der IT ist hoch: Das durchschnittliche Gehalt für IT-Fachkräfte beträgt rund 67.000 Euro im Jahr. Führungskräfte in der IT kommen im Mittel auf knapp 100.000 Euro Jahresgehalt, wobei die Bereichsleitungsebene mit 127.000 Euro den höchsten Verdienst aufweist.
  • Die Spezialisierung macht den Unterschied: IT-Fachkräfte mit hohem Spezialisierungsgrad wie Data & Advanced Analytics, ERP und Cyber Security werden mit über 70.000 Euro Jahresgehalt überdurchschnittlich hoch bezahlt. Am unteren Ende der Gehaltsskala befinden sich IT-Beschäftigte, die im Bereich Infrastruktur tätig sind, mit einem mittleren Gehalt von 62.000 Euro.
  • Der Bildungsabschluss hat einen deutlichen Einfluss auf das Gehalt. Und die zu erreichende Position: Eigentlich eine Binsenweisheit: Egal ob es sich um Beschäftigte mit oder ohne Personalverantwortung handelt, ein höherer Bildungsabschluss ist der Garant für ein höheres Gehalt. IT-Beschäftigte mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium erzielen deutlich höhere Gehälter als Mitarbeitende mit einer beruflichen Ausbildung. Beim Aufstieg in der Hierarchie gilt: Voraussetzung für die Übernahme von Verantwortung für eine Abteilung oder einen Bereich ist ein Studienabschluss.
  • Am besten wird in der Industrie bezahlt. Und in Großunternehmen: Die höchsten IT-Gehälter werden in der Industrie bezahlt. Im öffentlichen Sektor ist die Vergütung am geringsten. Aber auch die Unternehmensgröße hat einen erheblichen Einfluss auf das zu erzielende Gehalt. Bei IT-Beschäftigten ohne Personalverantwortung beträgt der Gehaltsunterschied zwischen den kleinsten und den größten Unternehmen im Mittel mehr als 20.000 Euro im Jahr. Bei den Führungskräften bestimmt die Hierarchieebene wie ausgeprägt der Gehaltsvorteil ausfällt.
  • In wirtschaftlich starken Regionen wird mehr verdient: Regionale Unterschiede sind klar erkennbar. Die Vergütung ist für IT-Fach- und Führungskräfte in Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg am höchsten. Mit Ausnahme von Berlin gibt es ein deutliches Ost-West-Gefälle.
  • Die IT ist männlich. Aber auch hier gibt es den Gender-Pay-Gap: Die deutliche Mehrheit der IT-Beschäftigten (84 Prozent) ist männlich. Die relativ wenigen Frauen, die in diesem technischen Umfeld tätig sind, werden beim Gehalt benachteiligt. Bei IT-Fachkräften mit Berufsausbildung beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern 13 Prozent. Bei den Positionen mit Personalverantwortung ist der Gender-Pay-Gap auf Teamleitungsebene mit 11 Prozent ähnlich hoch. Auf der Stufe der Bereichsleitung steigt er sogar auf 19 Prozent an.
  • Deutliche Gehaltssteigerungen für 2023 erwartet: Nur etwas mehr als ein Drittel der IT-Beschäftigten erhielt 2022 eine Gehaltserhöhung. Mehr als die Hälfte der IT-Beschäftigten (55 Prozent) konnte im laufenden Jahr bereits eine Gehaltserhöhung verzeichnen oder rechnet fest damit. Wurde das Gehalt schon angepasst, betrug die durchschnittliche Erhöhung 6,0 Prozent. Erfolgt die Anpassung später im Jahr, wird eine Steigerung von 6,9 Prozent erwartet.
  • Die Zufriedenheit mit dem Gehalt ist ausbaufähig. Die Wechselbereitschaft hoch: Nicht einmal vier von zehn IT-Fachkräften sind mit ihrem aktuellen Gehalt sehr zufrieden oder zufrieden. Bei den IT-Führungskräften sind es immerhin fünf von zehn, wobei erst auf der Ebene der Bereichsleitung eine Mehrheit von 61 Prozent mit ihrem Gehalt sehr zufrieden oder zufrieden ist. Angesichts dieser Daten verwundert es nicht, dass die Wechselbereitschaft unter den IT-Beschäftigten insgesamt hoch ist. Von den Fachkräften sind drei von vier bereit, für ein höheres Gehalt den Job zu wechseln, bei den Führungskräften immerhin zwei von drei.

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Über die Studie

Der Gehaltsreport für IT-Fach- und Führungskräfte repräsentiert die aktuelle Einkommenssituation von mehr als 3.500 Beschäftigten im IT-Bereich in Deutschland. Er basiert auf einer online Umfrage unter IT-Beschäftigten, an der sich im März und April 2023 insgesamt 1.285 Personen beteiligten. Darunter waren 151 Teamleiterinnen und Teamleiter, die zusätzlich zu ihrem eigenen Gehalt auch Auskunft über die Gehälter, Gehaltserhöhungen, Zusatzleistungen sowie steuerfreie Zuschüsse in ihren Teams geben konnten. Zusätzlich wurden die anonymisierten Gehaltsdaten vermittelter Kandidatinnen und Kandidaten in die Analyse einbezogen.

Im Durchschnitt verfügen die Studienteilnehmenden über 15 Jahre Berufserfahrung im IT-Umfeld. Der Frauenanteil beträgt insgesamt 14 Prozent, sinkt jedoch auf Ebene der Bereichsleitung deutlich auf 7 Prozent ab. 16 Prozent der Teilnehmenden waren zum Zeitpunkt der Befragung höchstens 30 Jahre alt, weitere 36 Prozent zwischen 31 und 40 Jahren – diese Altersgruppe stellt auch den relativ größten Anteil. Weitere 27 Prozent sind zwischen 41 und 50 Jahren, die restlichen 21 Prozent älter als 50 Jahre.
Zwei Drittel der IT-Beschäftigten verfügen über einen Studienabschluss: 23 Prozent haben ein Bachelor-Studium, 43 Prozent ein Studium mit Master-, Diplom- oder Magisterabschluss absolviert. Ein Drittel hat als höchsten Bildungsabschluss eine abgeschlossene Berufsausbildung. Von der Abteilungsleitung aufwärts scheint ein Studium unabdingbar zu sein. Denn auf diesen Hierarchieebenen verfügen knapp neun von zehn der IT-Führungskräfte über einen Hochschulabschluss.

Die Unternehmen, in denen die Befragten tätig sind, sind über das gesamte Bundesgebiet, schwerpunktmäßig aber in den wirtschaftlich starken Bundesländern, verteilt: Insgesamt arbeiten drei Viertel in Nordrhein-Westfalen (23,2 Prozent), Bayern (17,2 Prozent), Baden-Württemberg, Hamburg (je 11,6 Prozent) oder Hessen (11,4 Prozent).


  1. Die Mehrheit der ITler will für ein besseres Gehalt wechseln
  2. Die Kernergebnisse der Studie im Überblick
  3. Interview mit Hays: „IT ist oft der Enabler“

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