In der Praxis sieht es leider anders aus. Mobilfunk ist ein „shared medium“, das heißt die Bandbreite der Anbindung der Funkzelle an das Netzwerk des Mobilfunkproviders wird durch die Anzahl der eingebuchten Nutzer geteilt. Das Ergebnis ist die Bandbreite, die dem einzelnen Benutzer zur Verfügung steht. Speziell an zentralen öffentlichen Standorten mit vielen, in ein Mobilfunknetz eingebuchten Endgeräten bleibt oft nicht genügend Bandbreite für den Einzelnen übrig, zum Beispiel wenn eine Videokonferenz in Full-HD 1,7 MBit/s jeweils im Uplink und im Downlink benötigt. Hinzu kommt, dass auch die Luftschnittstelle nicht unlimitiert ist. Die Entfernung des Endgerätes zur Funkzelle spielt ebenso eine Rolle wie eine freie Sichtverbindung zwischen Endgerät und Funkzelle. Witterungsbedingungen können Einfluss nehmen, in Fahrzeugen und Gebäuden können abschirmende Materialien wie die Beschichtungen der Fenster den Empfang beeinträchtigen. Auch die in den gängigen Endgeräten verwendeten Antennen sind ein limitierender Faktor, sind sie doch in der Regel irgendwo im Gehäuse des Endgerätes untergebracht und kosten viel Sende- und Empfangsleistung. In Fahrzeugen spielt zusätzlich die Fahrtgeschwindigkeit und die sich permanent verändernde Entferung zur jeweiligen Funkzelle eine Rolle.
Die Verfügbarkeit und die Bandbreite des Mobilfunknetzes ändert sich durch die genannten Einflussfaktoren in nicht vorherbestimmbarer Form. Für den mobilen Einsatz geeignete Videokonferenz-Systeme reagieren darauf schnell mit feinen Anpassungen der Auflösung in Abhängigkeit von der Bandbreite, um die Synchronität von Bild und Ton aufrecht zu erhalten sowie Ruckeln und Unterbrechungen in der Übertragung zu vermeiden. Damit können zumindest Schwankungen in der nutzbaren Bandbreite in einem gewissen Rahmen kompensiert werden.