funkschau: Gibt es den typischen Anwender mobiler Videokonferenzen? Wenn ja, wie sieht er aus?
Johannes Nowak: Generell sind mobile Videokonferenzen für alle Mitarbeiter interessant, die häufig unterwegs sind, sofern diese die Vorteile der visuellen Kommunikation schätzen. Häufig werden Personen zu Videokonferenzen eingeladen, die durch Ihre berufliche Position Entscheidungen beeinflussen. Interessant sind solche Lösungen aber auch für Freelancer, die in Projektteams mitarbeiten, dabei aber selten physisch anwesend sind.
funkschau: Mit welchen Problemen muss man bei der Einführung mobiler Videokonferenzen rechnen?
Nowak: Ganz wichtig ist, dass das verwendete Endgerät die eingesetzte Videokonferenzlösung überhaupt unterstützt und dabei eine möglichst gute Qualität bietet. Grundsätzlich müssen für Videokonferenzen die nötigen Bandbreiten im Netzwerk zur Verfügung stehen. Bei mobilen Videokonferenzen können die Bandbreiten je nach Aufenthaltsort stark schwanken. Das hat natürlich Einfluss auf die Übertragungsqualität.
funkschau: Wo liegen Nachteile gegenüber statischen Videokonferenzen?
Nowak: Oft sind bei Smartphones und Tablets die Qualität und die statische Ausrichtung der Kamera nicht optimal. Stationäre Systeme leisten da vielfach mehr. Dazu kommen diverse Umgebungseinflüsse, die Einfluss auf die Qualität des Bild und Tons nehmen: Ist bei Verwendung im Freien der Lichteinfall zu groß oder zu schwach? Befinde ich mich in einem lauten Raum? Solche Faktoren wirken sich stark aus.
funkschau: Welche Rolle spielen Cloud-basierte Lösungen bei der Realisierung mobiler Videokonferenzen?
Nowak: Cloud-basierte Lösungen sind in einigen Fällen eine durchaus interessante Option, um bestehende Videosysteme zu erweitern. Dadurch können eventuell Funktionen genutzt werden, die sonst nicht zur Verfügung stehen. Außerdem können mit Hilfe der Cloud Videolösungen unterschiedlicher Hersteller zusammengeführt werden, die noch nicht auf gegenseitige Kompatibilität geprüft wurden.
funkschau: Wodurch zeichnet sich Ihre mobile Videokonferenz-Lösung aus?
Nowak: Die mobile Videolösung von Aastra besteht aus dem "BluStar Client" für I-Pad und I-Phone. Darüber hinaus steht ein Blustar Client für Windows zur Verfügung, er funktioniert an nahezu jedem PC und Notebook. Alles ist Bestandteil des Blustar Ecosystems, das auch die Produkte Blustar for Conference Room und das Blustar 8000i Desktop Media Phone beinhaltet. Das Ecosystem funktioniert ohne zusätzliche Serverkomponente an den Aastra Kommunikationsplattformen.
funkschau: Welche Kosten pro User kommen auf den Anwender durch Anschaffung, Betrieb und Wartung zu?
Nowak: Die TCO für unsere mobile Lösung ist durch die in Frage 5 genannte Architektur sehr gering. Die Apps lassen sich kostenlos im App-Store laden. Um den mobilen Nutzer in die stationäre Videokommunikationslösung des Unternehmens einzubinden, ist jeweils eine SIP- und eine Video-Lizenz notwendig, die je nach Projektgröße geringe, einmalige Kosten verursacht. Die Freischaltung der App für die Einbindung des mobilen Nutzers in eine SIP-fähige Telefonanlage, die nicht von Aastra ist, kostet in der Vollversion 8,99 Euro pro Nutzer.
funkschau: Wie steht es um die Kompatibilität Ihrer Lösung zu bestehenden Videokonferenzsystemen?
Nowak: Unser SIP-Client unterstützt den weltweit etablierten und weit verbreiteten Standard H.264. Unsere mobile Videokonferenzlösung ist deshalb mit sehr vielen Kommunikationsplattformen weltweit kompatibel. Welche Leistungsmerkmale dabei nutzbar sind, hängt von dem jeweiligen System ab.