BYOD ist nicht genug

Roundtable Enterprise-Mobility-Management

12. Mai 2014, 12:35 Uhr | Bernd Bönte, Managing Director, 7P B2B Mobile & IT Services

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Elemente von Enterprise-Mobility

MDM, bislang oftmals nur das einzige Werkzeug in den Mobilstrategien zahlreicher Unternehmen, spielt auch bei der Einführung von Enterprise-Mobility eine wichtige Rolle. Allerdings wird die Software durch zahlreiche weitere wichtige Elemente, die je nach Bedarf individuell Verwendung finden, unterstützt. MDM gewährleistet das Security-Management und die Erfassung aller Geräte sowie die zentrale Administration von zu installierender Software, Updates oder Apps. Verwendet man ein derartiges Tool zum Management, muss nicht jedes Gerät zeitaufwändig einzeln konfiguriert werden. Die notwendigen Anwendungen und Aktualisierungen lassen sich jederzeit zielgerichtet und schnell auf den Geräten der jeweils ausgesuchten Benutzergruppen installieren. Alle Vorgänge werden übersichtlich dokumentiert und in einer Historie angezeigt. Der Nutzer selbst wird in seinem Arbeitsablauf nicht gestört, da alle Aktualisierungen im Hintergrund ablaufen. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt über SSL (Secure-Sockets-Layer). Sollte eine Aktualisierung etwa beispielsweise aufgrund eines ausgeschalteten Gerätes fehlschlagen, zeigt die MDM-Lösung auch dies sofort automatisch an. Mit modernen Container-Lösungen kann die Abgrenzung der Unternehmensdaten von privaten Daten auf einem Gerät gut gemanagt werden. So bleibt die Privatsphäre geschützt, wenn Mitarbeiter wirklich ihre eigenen Geräte für dienstliche Zwecke nutzen möchten. In den meisten Fällen stellen die Unternehmen allerdings die Endgeräte, eine MDM-Lösung kann in diesen Fällen schon vor-installiert sein.

Möchten Unternehmen die Effizienz der Arbeitskräfte erhöhen und die bequemen Eingabemöglichkeiten von Mobilgeräten nutzen, ist in einigen Fällen die Programmierung spezieller Applikationen em-pfehlenswert. Der Programmieraufwand für die Erstellung von mobilen Apps ist meist nicht allzu hoch. Komplexe Excel-Tabellen, die unterwegs nur mühselig zu bearbeiten sind, können in Apps transformiert werden, in denen zum Beispiel Checklisten abgehakt werden. So nutzt der Mitarbeiter vor Ort die Vorteile einer einfachen Benutzerführung, während die Kollegen im Büro die Daten wie gewohnt am Computer bearbeiten.

In Unternehmen gibt es zudem häufig gewachsene Backend-Strukturen mit Web-Services, CMS- und CRM-Systemen, die von unterschiedlichen Einheiten genutzt werden. Es bestehen Abhängigkeiten zwischen Systemen und Nutzern, die Modifikationen in der Infrastruktur verkomplizieren. Daher müssen die anfragenden Systeme auf beiden Seiten voneinander entkoppelt werden, indem eine eigenständige Mobility-Infrastruktur aufgesetzt wird, die sicher und schnell in die ICT-Landschaft integriert werden kann. Sie dient der Orchestrierung und Optimierung für alle mobilen Anwendungen und Endgeräte.
Der Middleware kommt als Kommunikationseinheit zwischen Client und Server eine tragende Rolle zu. In ihr sind dann auch die wichtigen Schnittstellen, Controller, das Caching, der Load-Balancer und das Reporting verortet.

Lösungen für Social-Collaboration vereinfachen die Zusammenarbeit, indem sie alle in einem Unternehmen verfügbaren Informationen auf einer Plattform bündeln. Nachdem Mitarbeiter ihr Profil eingerichtet haben, wählen sie Projektgruppen, Kollegen, Dateien oder Themenbereiche aus, zu denen sie Neuigkeiten erhalten möchte.

Anhand dieser Auswahl werden den Mitarbeitern dynamisch Änderungen an Dokumenten und Entwicklungen in Projektgruppen angezeigt. Sie müssen also nicht aktiv in der weitverzweigten Informationslandschaft nachschauen, ob beispielsweise Kollegen an Dateien weitergearbeitet haben. Durch die Verknüpfung der Informationen mit Personen lassen sich leicht Experten für Themenbereiche identifizieren und innerhalb der Plattform direkt ansprechen. So können mobile Mitarbeiter auch unterwegs als vollwertige Teammitglieder agieren.

Expertenberatung schützt vor zusätzlichen Kosten

Allein die Aufzählung der unterschiedlichen Optionen und Services, die bei Enterprise-Mobility Verwendung finden können, verdeutlicht, dass eine umfassende Analyse und Beratung Teil jeder EMM-Einführung sein muss. Oftmals werden reine MDM- oder MAM-Produkte verkauft, ohne dass die Hersteller die Kunden individuell betrachten und eine maßgeschneiderte Lösung entwerfen. Da sich Enterprise-Mobility so tiefgreifend auf die Arbeitsweise und Prozesse auswirkt, führt kein Weg an einer eingehenden Betrachtung der bisherigen Zusammenarbeit und an einer Strategieentwicklung zusammen mit den CIOs, Geschäftsführern und Mitarbeitervertretungen vorbei.

Eine umfassende Beratung hilft auch bei der Klärung rechtlicher Fragestellungen. Der Datenschutz der Mitarbeiter ist ebenso ein wichtiges Thema wie etwa die Regelung, wer für den Verlust von Geräten verantwortlich ist und wie einem Missbrauch vorgebeugt werden kann. Schulungen sorgen bei der Implementierung von Enterprise-Mobility für eine breite Akzeptanz und ein besseres Verständnis bei den Mitarbeitern. Auch bei der Frage, ob MDM als Teil von EMM als Cloud-Angebot oder on-premise verwendet werden soll, ist ein Blick auf die Bedürfnisse des Unternehmens essenziell. Generell stehen drei Alternativen zur Auswahl:
a) Cloud-Modell, das auch im „White-label Use“ verwendet werden kann.
b) Inhouse-Lösung auf Basis von Verkauf einer Lizenz und anschließender Berechnung einer Wartungsgebühr.
c) Angebot für Managed-Service-Provider, die eine eigene Infrastruktur aufbauen wollen. In diesen Fällen wird nur die Software basierend auf der Anzahl der Nutzer pro Monat zur Verfügung gestellt.

Abgesehen von einzelnen Branchen, die Services nicht auslagern dürfen, wird mittlerweile die Cloud-Lösung favorisiert. MDM kann sehr gut extern betrieben werden und die Einspielung neuer Releases ist ein weiterer wichtiger Grund für diese Betriebsform. Die Anzahl neuer Versionen ist aufgrund von Betriebssystem- oder Sicherheitsversionen nämlich deutlich höher als bei anderen Anwendungen.

Fazit

EMM ist also eher eine Suite an unterschiedlichen Komponenten als ein einheitliches Modell. Kein Unternehmen gleicht sowohl bezüglich der technischen Voraussetzungen als auch der Ziele, die mit Enterprise-Mobility realisiert werden können, und der Unternehmenskultur einem anderen. Individuelle Beratungen und die Ausarbeitung spezifischer Lösungen sorgen daher für den größten Effekt.

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