Im Vergleich zu Smartphone-Messengern befindet sich die SMS offenbar auf dem absteigenden Ast. Doch bisher konnte kein Dienst die SMS von ihrem Thron stoßen, wenn es darum geht, Personen absolut zuverlässig zu erreichen. Der Cloud-SMS-Anbieter Text-Anywhere beleuchtet im Vergleich zu Twitter und Whatsapp wichtige Meilensteine in der Geschichte der Textnachricht.
Auch in diesem Jahr wurde der Niedergang der SMS prophezeit. So berichteten mehrere Medien über die unaufhaltsame Verdrängung der SMS durch die Messenger-Konkurrenz. Aber tot ist die SMS deswegen noch lange nicht. So ist es zwar richtig, dass die Zahl der versendeten SMS im Jahr 2012 mit 162,9 Millionen verschickten Nachrichten pro Tag in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte und dann – mit dem Auftauchen von Smartphone-Apps beziehungsweise Messengern – wieder das Niveau von der Jahrtausendwende erreichte. Das absolute Marktvolumen ist mit täglich 39,8 Millionen verschickten SMS jedoch immer noch sehr hoch. Mangels echter Alternativen wird die SMS also weiterhin am Markt bestehen bleiben. Davon ist auch SMS-Miterfinder Friedhelm Hillebrand überzeugt – gerade weil sie für Unternehmen eine kostengünstige Methode im Kundenservice sei und viele Kunden immer noch kein Smartphone besäßen.
Doch zurück zum Anfang. Alles fing 1984 mit einer Idee an, als der Elektrotechniker und RWTH-Absolvent Friedhelm Hillebrand einen Kurznachrichtendienst für Autotelefone entwickelte. Der damals 45-Jährige, der einer der Hauptverantwortlichen für das Vorantreiben des GSM-Standards war, saß vor seiner Schreibmaschine in seinem Haus in Bonn und tippte zufällige Sätze auf ein Blatt Papier. Als er die Buchstaben, Zahlen und Satzzeichen zählte, kam er zu dem Schluss, dass jede von ihm geschriebene Nachricht mehr oder weniger 160 Zeichen hatte. Er fasste den Entschluss, dass diese Zeichenlänge für eine Konversation – ähnlich wie bei einer Postkarte - vollkommen ausreichend ist.
Hillebrands Überlegung ist noch heute der Grund, weshalb die Zeichenlänge einer SMS auf 160 Zeichen begrenzt ist. Schreibt man eine längere Nachricht, wird diese als neue SMS gezählt. Als Hillebrand seine Idee damals einem Manager eines großen Mobilfunkherstellers präsentierte, meinte dieser, dass diese Idee keine Zukunft hätte. Heute wissen wir, dass dieser Mann falsch lag, ebenso wie Wilhelm II., der einst sagte, dass das Auto niemals das Pferd ablösen würde.