In der Regel kommen hyperkonvergente Infrastrukturen überall dort zum Einsatz, wo Unternehmen nach einer hochverfügbaren, skalierbaren und einfach zu verwaltenden IT streben. Oft werden sie für spezialisierte Aufgaben wie VDI- oder Datenbankumgebungen herangezogen, für die Konsolidierung von Applikationen sowie den Aufbau von DevOps-Umgebungen genutzt oder in Außenbüros und Niederlassungen eingesetzt. In mehr als 90 Prozent der Fälle würden die Systeme nicht die vorhandene IT-Infrastruktur ablösen, sondern für bestimmte Themen und Projekte einzelner Fachabteilungen angeschafft, berichtet Martin Träger, Sales Director DE beim Systemhaus MTI. »Werden nach der Einführung eines solchen projektspezifischen Environments die Vorteile für die allgemeine IT-Infrastruktur erkannt, finden schnell Skalierungsmaßnahmen statt.«
Hyperkonvergente Systeme erlauben es, mit einer Appliance und geringer Hardware-Bestückung zu starten und später bei Bedarf durch die Hinzunahme weiterer Appliances hochzuskalieren – und das ohne Hardware und Software noch einmal neu evaluieren zu müssen. Allerdings geht Träger davon aus, dass die Skalierung bei den meisten Unternehmen nur der Investitionssicherung dient und nicht direkt eine operative Anforderung ist. »Die Motivation liegt klar in der Simplifizierung der blechgewordenen IT-Infrastruktur.«
Hyperkonvergente Systeme seien auch eine interessante Alternative zum Outsourcing von Rechenzentrumsinfrastrukturen, hat Volker Wenzel, Manager Pre-Sales Germany bei VCE, festgestellt. Sorgten komplexer werdende IT-Umgebungen bislang oft dafür, dass Unternehmen den Betrieb ihres Datacenters auslagerten, so haben sie nun die Option, dieses mit vertretbarem Aufwand weiter selbst zu verwalten. Insgesamt sieht aber auch Wenzel hyperkonvergente Systeme vor allem als Ergänzung und nicht als Ersatz für klassische Infrastrukturen. Die Einführung sei ohnehin nur ein erster Schritt, dem eine Modernisierung und Konsolidierung des Applikationsbestandes folgen müsse.