Bleibt die Frage, wann für Unternehmen der richtige Zeitpunkt zum Umstieg auf Flash gekommen ist. Ein Systemwechsel sei in jedem Fall anzudenken, wenn die aktuellen Systeme die Performance-Anforderungen nicht mehr erfüllen oder die Wartungskosten zu hoch seien, sagt EMC-Managerin Coso. Güner Aksoy von Pure Storage geht sogar noch weiter und vertritt die Auffassung: »Aus Business-Sicht lohnt sich der Umstieg auf Flash immer.« Schwanke die Performance der Storage-Infrastruktur oder gebe es besonders leistungshungrige Applikationen, sei auch während des Lebenszyklus eines vorhandenen Systems zu empfehlen, auf Flash umzusteigen. Das entlaste auch die Gesamtinfrastruktur. Maik Höhne, Director Channel Sales Germany bei NetApp, ergänzt: »Ein möglichst rascher Austausch lohnt sich insbesondere dann, wenn sehr hohe Performance-Anforderungen aktuell durch den Einsatz von vielen traditionellen Festplatten abgedeckt sind.« Hier würden die Kosteneinsparungen den schnellen Umstieg rechtfertigen.
Allerdings weist Höhne auch darauf hin, dass Flash an sich kein Konzept, sondern nur ein Medium sei – und als solches müsse es sich in die vorhandene Datenmanagement-Architektur einfügen. Das heißt: Die All Flash-Lösungen sollen sich nicht nur mit denselben Management-Tools wie der Rest der Speicherinfrastruktur verwalten lassen, sondern sich auch in Prozesse für Datensicherung und Wiederherstellung integrieren sowie fortschrittliche Funktionen wie Quality of Service, Replikation oder gezielt zu- und abschaltbare Komprimierung und Deduplizierung unterstützen. »Silos aufzubauen, die separat zu managen sind, ist wenig sinnvoll«, so der NetApp-Manager.
Wichtig für den Channel sei, transparent zu arbeiten, sagt Joachim Berger, Sales Director DACH bei Nimble Storage. Man müsse den Kunden genaue Performance-Analysen liefern, um die richtigen Maßnahmen bei der Modernisierung der Storage-Infrastruktur abzuleiten und den Einsatz von Flash zu rechtfertigen. »Nur wer weiß, wie sich die Geschwindigkeit verbessern lässt, wird die Technologie auch richtig einsetzen«, betont er. Zudem müsse Skalierbarkeit in alle Richtungen sichergestellt werden, damit Unternehmen später bei Bedarf sowohl die Kapazitäten als auch die Performance erhöhen können, ohne die die gesamte Infrastruktur auszutauschen.