Der Siegeszug von Flash geht deutlich zu Lasten von Festplatten. Doch auch wenn die Umsätze mit diskbasierten Systemen schwinden, steuern sie noch einen bedeutenden Teil zum Markt bei und werden, so die mehrheitliche Meinung in der Branche, so schnell nicht verschwinden. Dieser Auffassung sind selbst Flash-Spezialisten wie Joachim Berger von Nimble Storage: »Disk ist noch lange nicht tot, nur weil es jetzt schnelleren Flash gibt«, sagt er und erklärt, es komme vor allem auf Kundengröße und Anwendungen an. Für geschäftskritische Anwendungen seien Flash-Systeme interessant, für alles andere aber Disk-Arrays eine »solide Wahl«.
Dementsprechend geht Berger auch davon aus, dass sich Hybrid-Systeme noch lange im Markt halten werden und eine »goldene Zukunft« haben. Andere Manager wie Diana Coso von EMC sehen sie künftig aber weniger als Speicher für Unternehmensanwendungen, sondern eher als Allround-Lösung für die Langzeitarchivierung. Auch Stefan Roth von Fujitsu prognostiziert, dass die Zahl der verkauften hybriden Arrays bald abnehmen werde. All Flash werde dann nicht mehr nur für spezialisierte Workloads wie Big Data, Analytics oder VDI-Umgebungen genutzt, sondern ebenso für herkömmliche Core-Workloads. »Meiner Meinung nach werden SAS-Platten mittelfristig nicht mehr nötig sein und vom Markt verschwinden. Die NL-SAS-Platten haben noch eine längere Lebenserwartung für den Einsatz als Second Tier- und Archivdatenspeicher, da sie noch einen wesentlich günstigeren Preis pro TByte haben und andere Einsatzbereiche adressieren.«
Lediglich Güner Aksoy von Pure Storage argumentiert vehement dafür, auch in diesen Bereichen auf All Flash zu setzen. In Zeiten von Big Data sollte es eigentlich keine »toten« Daten mehr geben, stellt er klar. Unternehmen könnten es sich schlicht nicht leisten, Daten brachliegen zu lassen und sollten alle Daten in einem einzigen Pool sammeln und auswerten. »Genau für diesen Zweck, nämlich riesige Mengen sowohl strukturierter als auch unstrukturierter Daten zu analysieren, ist Flash prädestiniert.«