Dank dem Siegeszug von Flash ist es Storage-Infrastrukturen gelungen, nicht länger die Bremse im Rechenzentrum zu sein. Lange konnten Daten meist schneller verarbeitet werden, als sie die Speicher bereitstellten. Gerade virtualisierte Umgebungen mit vielen VMs, die für jede Menge paralleler Zugriffe sorgen, bringen die Festplattentechnologie an ihre Grenzen und haben Unternehmen in der Vergangenheit gezwungen, unzählige Platten mit hoher Umdrehungszahl anzuschaffen, um den Anforderungen nach IOPS nachzukommen. Diese werden nun von Flash bedient, wodurch die Engpässe bei der Datenverarbeitung oft in anderen Bereichen liegen: bei den Servern und im Netzwerk. »Eine hohe Backend Performance der Speichersysteme saturiert Controller und Bandbreiten zu den Endpunkten, also den Servern oder direkten Abnehmern der Daten«, erklärt Maik Höhne. Beim Design von Rechenzentrumsstrukturen müsse man das beachten und das Controller-Sizing und die Bandbreiten entsprechend anpassen. »Die Einführung von zum Beispiel 40GbE oder die Erhöhung der Fiber Channel-Bandbreiten unterstützt die Vorteile der Flasheinführung.«
Der Einsatz von Flash und die Aufrüstung der Netzwerk und Server-Infrastruktur sind aber nicht die einzigen Wege, um die Datenverarbeitung im Rechenzentrum zu beschleunigen. Wo die Anforderungen an die Performance besonders hoch sind, werden in der Regel keine Arrays mit SSDs eingesetzt, sondern solche mit extrem dicht gepackten Flash-Modulen. So lassen sich die Speicherzellen noch schneller ansteuern und die Latenzen gering halten. EMC hat für sein »DSSD D5« sogar eine komplett neue Architektur entwickelt, bei der die Flash-Module in einem Speicherpool zusammengefasst werden und mithilfe einer speziellen Switching-Einheit direkt von jedem Controller im System angesteuert werden können. Jeder der – per Spezialkabel – angeschlossenen Server hat dadurch direkten Zugriff auf den Flash-Speicher, so als würde dieser im Server selbst stecken.
Auf diese Weise sollen die Daten näher an die Anwendungen heranrücken, also dorthin, wo sie benötigt werden. Allerdings müssen die Anwendungen vielfach angepasst werden, um die Performance-Vorteile wirklich nutzen zu können. »Unternehmen, die ihr Primärspeichersystem komplett auf Flash umstellen, merken schnell, dass Applikationen der neue Flaschenhals in ihrer IT-Infrastruktur sind«, berichtet Güner Aksoy. »Diese sind aktuell immer noch für den Einsatz in festplattenbasierten Umgebungen ausgerichtet. Erst langsam machen sich auch die Softwareentwickler daran umzudenken.«