Spätestens seit der öffentlichen Debatte um die NSA-Abhöraffäre sind Unternehmen für das Thema IT-Sicherheit sensibilisiert. In den Fokus rücken jetzt IT-Lösungen »Made in Germany«, bei denen neben der Fertigungs-Qualität das Thema Datensicherheit eine immer wichtigere Rolle spielt.
Die Enthüllungen um die Abhörmethoden der NSA und weiterer Sicherheitslücken haben direkte Auswirkungen auf den IT-Standort Deutschland. Auf 50 Milliarden Euro beziffert das Bundesinnenministerium den Schaden, der deutschen Unternehmen durch Wirtschaftsspionage entsteht. Kosten, die die Sensibilität für Sicherheit bei den IT-Entscheidern sprunghaft erhöhen und IT-Lösungen »Made in Germany« stärker in den Fokus rücken.
Eine Umfrage unter 120 IT-Entscheidern im Auftrag von NFon und Lancom kommt zu dem Ergebnis, dass 65 Prozent aller deutschen Unternehmen als Reaktion auf den NSA-Skandal planen oder in Erwägung ziehen, IT-Lösungen »Made in Germany« zu nutzen. Dabei geht es nicht nur um Qualitätsstandards in der Fertigung, sondern zu großen Teilen um das stärkere Bedürfnis nach sicherer und vertrauenswürdiger IT. »Das Herkunftsland ist dabei zum entscheidenden Sicherheitskriterium geworden«, sagt Ralf Koenzen, Geschäftsführer bei Lancom. Und hier genießen, so Koenzen, deutsche IT-Sicherheits- und Verschlüsselungsmethoden weltweit einen exzellenten Ruf.
Entscheidend dabei ist, dass sich das Qualitätsmerkmal »Made in Germany« in der IT um einen Faktor erweitert: Die Datensicherheit. Dies sieht auch Rupert Lehner, Geschäftsführer Deutschland bei Fujitsu, so: »›Made in Germany‹ steht für uns gleichermaßen für Qualität, Kundennähe und kurze Lieferzeiten sowie die Einhaltung der hierzulande geltenden strikten Datenschutzrichtlinien«. Rainer Koppitz, CEO bei NFon, spricht sogar von einem notwendigen Wertewandel bei der Definition von Qualität und Langlebigkeit: »Aspekte wie Konformität mit deutschen Sicherheits- und Datenschutzmaßstäben rücken in den Vordergrund«.