Eine besondere Rolle kommt hier dem Thema Verschlüsselung zu. »Sicherheit beginnt schon mit dem richtigen Hardware-Konzept«, hebt Tarox-Vertriebsleiter Golias hervor. Dabei kommt es für ihn auf die richtige Kombination aus konventioneller Hardware- und Softwareverschlüsselung an. Lancom setzt beispielsweise mit VPN-Routern auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, um die Daten der Kunden im Internet vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.
Der Netzwerkhersteller verzeichnet durch die Debatte eine gestiegene Nachfrage nach seinen Sicherheitslösungen. So konnte Lancom sein Fachhändlernetz um Händler ausbauen, die sich auf den Bereich Sicherheit spezialisiert haben. »Darüber hinaus erreichen wir neben den bestehenden Kunden auch ganz neue Kundenkreise, und zwar aus sämtlichen Branchen«, stellt Lancom-Chef Koenzen zufrieden fest. Eine größere Nachfrage verzeichnet auch Rainer Koppitz. Nicht überraschend ist für ihn das gestiegene Interesse an NFon-Lösungen aus dem Ausland, besonders aus Österreich der Schweiz und Großbritannien.
Golias kann diese Deutschland-Euphorie bei Tarox-Partnern dagegen nicht feststellen. Nach seiner Beobachtung flaute die Nachfrage nach IT »Made in Germany« mit der sinkenden Medienpräsenz des NSA-Skandals ab. Dies erklärt sich Golias dadurch, dass die Fachhändler ihren bisherigen Sicherheitskonzepten und Lösungsanbietern treu bleiben – auch wenn diese aus den USA kommen. Neben der klassischen Partnertreue führt er diese Haltung auf mögliche Kosten bei einer Neu-Zertifizierung bei einem anderen Sicherheitsanbieter zurück. »Wir erwarten aber eine >neue deutsche Welle< insbesondere für Sicherheitslösungen im Software-Segment«, so Golias.
Eine höhere Aufmerksamkeit setzt jedoch eine neuentflammte Debatte über das Thema IT-Security voraus. Dies fordert jedenfalls NFon-CEO Koppitz. Denn nur durch eine intensiven Diskurs können nach seiner Ansicht allgemeingültige Schutzmechanismen über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg entworfen werden. »Es handelt sich hier nicht um Kavaliersdelikte sondern um einen Angriff auf unsere Wirtschafts- und Innovationskraft«, untermauert Koppitz.