Formal gesehen werden die Frequenzen technologieneutral vergeben. Es dürfte aber klar sein, dass die Firmen die neueste Technologie und damit 5G auf ihnen einsetzen wollen. Allerdings handelt es sich um hochbandige Frequenzen zwischen 2 und 3,6 Gigahertz. Je höher, desto geringer ist die Reichweite der Antennen. Daher eignen sich die jetzt zu vergebenen Frequenzen eigentlich nicht für die von der Politik geforderte flächendeckende Versorgung. Vermutlich werden die Firmen daher auf niedrigere, schon vor Jahren erworbene Frequenzblöcke zurückgreifen müssen. Dies war ein Kritikpunkt der Netzbetreiber, mit dem sie sich vor Gericht bisher aber nicht durchsetzen konnten.
Besser geeignet sind niedrigere Frequenzbänder im Bereich 800 Megahertz (0,8 Gigahertz). Solche Blöcke werden aber erst 2025 frei, ihre Versteigerung dürfte 2022 oder 2023 erfolgen.
»Die Erwartungen der Politik und auch der Öffentlichkeit an diese Auktion sind gigantisch«, sagte Homann zur Eröffnung. Auch mit den zu versteigernden Frequenzen werde in Deutschland aber nicht das letzte Funkloch geschlossen. »Die Unternehmen können keine Wunder vollbringen mit diesen Frequenzen.« Verbal ebenfalls etwas auf die Bremse trat Professor Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen - er warnte davor, sich zu viel zu versprechen von 5G. »Das ist eine ganz normale Weiterentwicklung von Mobilfunktechnik«, sagte er. »Mit 5G wird Deutschland nicht kurzfristig deutlich nach vorn gebracht, sondern es ist ein nächster evolutionärer Schritt hin zur Digitalgesellschaft, und zwar nur einer von vielen.«