In den letzten Jahren kannten die Preise für das Outsourcing für Kundenservice, und das vor allem bei Auftraggebern aus der Telekommunikationsbranche, nur eine Richtung – nämlich nach unten. Die Prozessoptimierungspotenziale in den Callcentern sind jedoch längst ausgereizt und quersubventionierte Dumpingangebote einzelner Dienstleister haben zudem völlig unrealistische Preispunkte im Markt gesetzt. Der hohe Wettbewerbsdruck hat zu einer Preisspirale nach unten geführt und die noch nie als üppig zu bezeichnenden Margen der Dienstleister aufgezehrt.
Die Preise für Outsourcing-Dienstleistungen stehen jedoch im unmittelbaren Zusammenhang zu den Löhnen, die bei den Dienstleistern gezahlt werden können. Die Vorstellung, dass sich mit Hinweis auf einen vereinbarten Mindestlohn Preiserhöhungen bei Auftraggebern durchsetzen lassen, ist eine sozialromantische Utopie. Faire Löhne für Callcenter-Mitarbeiter sind jedoch nur möglich mit fairen Preisen für Outsourcing-Dienstleistungen. Die Anforderungen an Callcenter-Dienstleistungen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und damit auch der Aus- und Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter. Die Aufgaben und Themen sind wesentlich komplexer geworden. Telefonieren alleine reicht lange nicht mehr.