PAC-Studie

Cloud-Nutzung in der Fertigung

26. Juni 2018, 16:18 Uhr | Sabine Narloch
© Fotolia, Rainer Plendl

Wie sieht es mit der Cloud-Nutzung bei produzierenden Unternehmen aus? Dieser Frage ist eine Studie von Pierre Audoin Consultans (PAC) auf den Grund gegangen. Dabei wurden 120 Fertigungsunternehmen aus Deutschland und der Schweiz befragt.

In der vom Cloud-Dienstleister Rackspace in Auftrag gegebenen Studie „Multi-Cloud und Cloud Managed Services im Manufacturing-Umfeld“ zeigt, dass die beiden wichtigsten Herausforderungen die Umsetzung von IoT- und Industrie-4.0-Initiativen (45 Prozent) sowie IT-Security (40 Prozent) sind. Dies manifestiert die massive Bedeutung von IT in der Fertigungsbranche.

Einen großen Wertbeitrag von Cloud-Lösungen sieht die Industrie laut Studienergebnissen vor allem bei den geschäftlichen Herausforderungen Kosten- und Effizienzdruck im IT-Betrieb (78 Prozent), Erschließung neuer Kundengruppen und Märkte (74 Prozent) sowie Erschließung neuer Märkte und Regionen (71 Prozent). Auch die Erweiterung des Produkt- und Service-Portfolios (59 Prozent) und die Erschließung neuer Geschäftspartnerschaften (56 Prozent) erleichtert die Cloud. „Durch den Einsatz von Cloud-Lösungen kann der Mittelstand seine IT-Ausgaben stark reduzieren und die Effizienz der Prozesse steigern“, erklärt auch Jens Puhle, Sales Director Germany bei Rackspace.

Die Zustimmung zu den Gründen, die vor einer Cloud-Nutzung hemmen, hat laut PAC in den letzten 12 Monaten deutlich abgenommen. Als größte Hemmnisse werden derzeit die Komplexität von Cloud-Lösungen gesehen sowie Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit, Performance und Compliance. So sehen 39 Prozent der Befragten im Hinblick auf die Multi-Cloud sehr große oder große Herausforderungen bei der technologischen Komplexität. Laut den Umfrage-Ergebnissen sind die Cloud-Strategien der produzierenden Unternehmen durchaus differenziert. Im Vordergrund steht der Einsatz von Best-of-Breed-Lösungen – also die Auswahl der jeweils optimal passenden Lösung für eine Aufgabe, auch wenn dies den Management-Aufwand möglicherweise erhöht. Hier sagen 21 Prozent, dass es voll zutrifft, derzeit einen Best-of-Breed-Ansatz zu verfolgen, auf die zukünftige Strategie bezogen sind es sogar 34 Prozent.

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Wo geht es in Zukunft in puncto Cloud hin? Unternehmen sehen ihre zukünftige Cloud-Strategie mitunter stark abweichend von der derzeitigen.
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Darüber hinaus zeigt sich eine Präferenz für einen Private-Cloud-Ansatz: „Trifft voll zu“ sagen derzeit zwar nur fünf Prozent, die künftige Strategie betreffend sind es jedoch 30 Prozent. Noch deutlicher wird es, wenn die Kategorie „trifft eher zu“ mit betrachtet wird. Dann bevorzugen in Summe 64 Prozent aktuell den Private-Cloud-Ansatz – die künftige Strategie betreffend 79 Prozent (siehe Balkendiagramm). Allerdings würden laut PAC auch Public-Cloud-Angebote stark genutzt. Entsprechend würden Multi-Cloud-Lösungen in Zukunft das Gros der Betriebsmodi ausmachen.

Da die angestrebten Multi-Cloud-Lösungen komplex sind, nutzen (45 Prozent), planen (37 Prozent) oder diskutieren (18 Prozent) alle Befragten eine Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern. Als sehr wichtig gelten hier Branchenwissen (90 Prozent) und Zertifizierungen (84 Prozent) des Anbieters sowie erfahrene Mitarbeiter in diesem Umfeld (62 Prozent) und nachprüfbare Expertise im Bereich Cloud-Transformation/-Betrieb (52 Prozent).

Zur Methodik: Von Februar bis März 2018 wurden in Deutschland und der Schweiz insgesamt 120 IT- und Fachbereichsverantwortliche in Unternehmen mit 250 und mehr Mitarbeitern aus dem verarbeitenden Gewerbe telefonisch (CATI) zur Nutzung von Cloud Services befragt. Die Verteilung nach Größenklassen wurde so gewählt, dass eine für statistische Auswertungen ausreichende Interviewanzahl pro Gruppe gegeben ist.


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