Die Verbreitung von Video ist immer noch ein viel diskutiertes Thema. Lange Zeit ging es dabei darum, die Vorteile von Video aufzuzeigen und so immer mehr Organisationen von der Technologie zu überzeugen. Heute wissen Unternehmen verschiedenster Branchen die Vorzüge visueller Zusammenarbeit zu schätzen und setzen Videokonferenzen dementsprechend großflächig ein. Das gilt nicht nur für internationale Konzerne, sondern mittlerweile auch für viele mittelständische Unternehmen. Klar ist auch, dass die Anschaffung von Video nur dann sinnvoll ist, wenn gleichzeitig die dafür notwendigen Netzwerkvoraussetzungen wie Bandbreiten, Quality-of-Service-Settings oder Security-Settings geschaffen werden.
Bei der Verbreitung von Video müssen wir daher jetzt den nächsten Schritt gehen. Die Frage lautet: Wie können Unternehmen innerhalb ihrer Organisation die Nutzung der Lösungen weiter erhöhen und das volle Potential von Video ausschöpfen?
Folgende drei Punkte sind hier entscheidend:
Bedienungsfreundlichkeit und Qualität
Mitarbeiter werden nur dann Video gegenüber Telefon oder Email bevorzugen, wenn das Videomeeting von jedem Gerät aus schnell und selbsterklärend zu starten ist. In dieser Hinsicht hat sich viel getan: Mit neuen Anwendungen lässt sich beispielsweise ein Videomeeting einfach per Klick auf einen Kontakt aus dem Adressbuch starten. Eingebaute Automatismen erleichtern zudem die Durchführung – so erfassen beispielsweise Lösungen wie der "Polycom EagleEye Producer" alle Teilnehmer im Raum und passen den Bildausschnitt automatisch daran an. Manuelles Einstellen entfällt. Auch die Qualität von Video – zu Anfangszeiten oft noch problematisch – hat sich mithilfe vieler neuer Entwicklungen stark verbessert. Lösungen, die unerwünschte Hintergrundgeräusche automatisch unterdrücken, automatisch auf den Teilnehmer zoomen, der gerade spricht, sowie eine hohe Bildqualität von Video auch auf Desktops und mobilen Geräten sind nur einige Beispiele.
Integration in bestehende Lösungen
Wer die Nutzung von Video vorantreiben will, sollte VC-Lösungen nicht als Insel betreiben. Integration in die gesamte UC-Umgebung statt nur Interoperabilität heißt das Stichwort. Kann ein Nutzer zum Beispiel einen Video-Call direkt aus seiner gewohnten Lync-Umgebung starten, wird er weit häufiger darauf zurückgreifen. Möglichkeiten wie integriertes Content Sharing über alle „Welten“ hinweg und die Möglichkeit, VC in Applikationen und Prozesse zu integrieren, steigern darüber hinaus den Mehrwert.
Verfügbarkeit auf mobilen Geräten.
Entscheidend für eine breite Nutzung von Video ist die Bereitstellung für eine große Anzahl an Mitarbeitern auf Desktops und mobilen Geräten. Das zeigt auch die jüngste Studie von Polycom und Quocirca: Ein Drittel der Befragten gab an, dass ein besserer Zugang zu Videolösungen, beispielsweise auf mobilen Geräten, deren Nutzung erhöhen würde. 35 Prozent der Digital-Natives (25 Jahre oder jünger) nutzen Video häufig und von überall her. Diese Zahlen werden mit der weiteren Zunahme an mobilen Geräten und Trends wie BYOD weiter steigen und Unternehmen sollten sich darauf einstellen. Denn die heutig Entscheidung von Digital-Natives sowie die Verbreitung mobiler Endgeräte werden den Arbeitsplatz der Zukunft formen, der nicht mehr nur im Büro, sondern überall sein kann.
Hersteller müssen also Nutzerfreundlichkeit, Qualität, Verfügbarkeit und Mehrwert ihrer Lösungen fortlaufend ausbauen, um so die Nutzerakzeptanz weiter zu erhöhen. Aktuelle Technologie-Trends bilden die Grundlage für neue Entwicklungen in diese Richtung: H.264 High Profile und SVC ermöglichen künftig die Einbindung von noch mehr mobilen Geräten bei gleichzeitiger Einsparung von Bandbreiten. Sie fördern zudem Bereitstellungen aus der Cloud. WebRTC hingegen gibt Unternehmen und Anwendern selbst die Möglichkeit, einfach und schnell Webseiten und web-basierte Applikationen zu erstellen, die Video-fähig sind, ohne dass dazu beispielsweise eine Anwendung auf dem Desktop installiert werden müsste. Das erschließt eine ganze Bandbreite an neuen Anwendungsmöglichkeiten vom Kundenservice auf der Website über Banken- oder Versicherungsberatungen bis hin zu Bewerbungsgesprächen über Video. In den nächsten Jahren wird Video somit Unternehmen und Organisationen ein immer breiteres Feld an Anwendungsmöglichkeiten erschließen und sich so bei immer mehr Anwendern im Arbeitsalltag etablieren.