Patrick Schraut, Director Consulting & GRC, NTT Com Security: "Bei der Cloud lautet die Frage heutzutage nicht mehr, ob ein Unternehmen Cloud-Services nutzt, sondern ob die IT davon weiß. Die Nutzung von Cloud-Services, die von der Fachabteilung ohne Mitwirkung der IT eingeführt wurden, ist in Unternehmen weit verbreitet – das ist das Ergebnis, das bei der Analyse der Logdaten unserer Kunden regelmäßig zu Tage tritt. Beliebt bei den Endanwendern sind zudem Cloud-Dienste wie beispielsweise Dropbox, die das Zugreifen und Bearbeiten von Daten auch vom Home-Office aus ermöglichen. In beiden Fällen meinen die Benutzer, im Interesse des Unternehmens zu handeln; über die entstehenden Risiken, beispielsweise die Gefährdung von vertraulichen Daten, sind sie sich hierbei nicht bewusst. Doch gerade diese unbekannten Risiken sind für die IT-Sicherheit in Unternehmen eine große Herausforderung: Nur bekannte Risiken können durch technische oder organisatorische Maßnahmen kontrolliert und eingedämmt werden. Entschließt sich ein Unternehmen, eine Cloud-Lösung in Anspruch zu nehmen, müssen verschiedene Kriterien bedacht werden. Im ersten Schritt ist eine Überprüfung der unternehmenseigenen Logdaten auf die Nutzung von unbekannten Cloud-Services durchzuführen. Spezielle Tools, die die Signaturen mehrerer zig-tausend Cloud-Services kennen, erledigen das innerhalb kürzester Zeit. Im zweiten Schritt muss sich das Unternehmen die Frage stellen, ob es „bereit“ für die Cloud ist. Hierzu muss abgeklärt werden, ob eine dedizierte Sicherheitsrichtlinie oder Vorgaben zur Risikobewertungen der zu nutzenden Services vorhanden sind. Erst, wenn alle organisatorischen Vorbedingungen gegeben sind, werden im nächsten Schritt die technischen Maßnahmen untersucht. Hierzu zählt beispielsweise die Gewährleistung der sicheren Übertragung und Speicherung der Daten. Beinhaltet die Cloud-Security-Strategie eines Unternehmens sowohl organisatorische als auch technische Maßnahmen, lässt sich die Cloud ebenfalls sicher nutzen – ohne auf Vorteile wie Flexibilität und Kosteneinsparungen verzichten zu müssen."