Bis 2018 will die Telekom den All IP-Umstieg ihrer Netze abschließen. Damit ergibt sich für den Channel schon jetzt die Notwendigkeit, die Kunden auf die neuen Gegebenheiten vorzubereiten.
Die deutsche Telekommunikationslandschaft befindet sich im Umbruch. 2018 will die Deutsche Telekom ihre Netze auf »All IP« umschalten und ISDN in den Ruhestand schicken. Dieser Termin, der noch vier Jahre in der Zukunft liegt, beeinflusst schon jetzt den kompletten Markt der Kommunikationstechnik und erhitzt die Gemüter. Denn zeigen sich besonders Hersteller und Netzbetreiber komplett von VoIP überzeugt und sehen den Wandel der Technik als großen Wachstumstreiber, ist die Stimmung im Channel eher durchwachsen: »Wir empfehlen unseren Kunden derzeit noch bei ISDN zu bleiben, da die Betriebsstabilität von ISDN höher ist als bei DSL«, erklärt Michael Wimmer, Inhaber des ITK-Systemhauses Wimmer. »Vorbehalte der Kunden tauchen auf, sobald er die Information hat, dass Gespräche bei VoIP über DSL laufen. Hier weiß er, dass das Internet schon mal Hänger hat, oder auch kürzere Ausfälle.«
Die ISDN-Tendenz von Wimmer ist kein Einzelfall im Channel. So sagte Anton Hollaus, Geschäftsführer des Systemhauses Com-Com gegenüber CRN, dass er um jedes Jahr froh sei, in dem ISDN erhalten bleibt. Und auch Fred Kaiser spricht sich auf www.connect-channel.de gegen die IP-Umstellung aus: »Da werden aus reinen Kostengründen die sehr zuverlässigen Analog- und ISDN-Leitungen gegen DSL-Leitungen getauscht, die schon wegen der geringen Signalpegel viel empfindlicher auf Störungen reagieren und bei Stromausfall keine Funktion mehr gewährleisten.« Zusätzlich nehmen Anbieter von Wettbewerbslösungen Störungen zum Anlass, um gegen den IP-Umstieg zu argumentieren. »Die im September aufgetretenen massiven Ausfälle und Störungen bei der IP-Telefonie in Deutschland zeigen die Tücken dieser Technik«, sagt Rob Gorby, Marketing Director und Business Developer beim Telekonferenzanbieter Powwownow.