Viele große, etablierte Unternehmen geraten in schwere wirtschaftliche Not, da sie die Zeichen der Zeit zu spät erkannten. Neue Anbieter steigen innerhalb weniger Jahre zu Weltunternehmen auf. Im Monatsrhythmus werden frische Produkte und Dienste, in der Hoffnung den neuesten Trend zu treffen und somit beim Kunden zu punkten, auf den Markt geworfen.
Den Abnehmer lässt diese Entwicklung nur allzu oft staunend und demütig zurück. Wer soll sich in diesem Technologie- und Produktdschungel noch zurechtfinden? Niemand! Und das ist auch nicht tatsächlich von entscheidender Bedeutung. Als Beispiel zum Trendthema "Cloud" eine häufig gestellte Frage: "Ist diese Technologie mit den zugehörigen Diensten und Produkten denn nun wirklich gut und empfehlenswert für mein Unternehmen?" Die ich stets wie folgt beantworte: "Das hängt einzig und allein von ihren Anforderungen ab", und damit zunächst meist ein wenig Erstaunen und nach kurzer Erklärung dann eher etwas Nachdenklichkeit auslöse: Ihre Suche nach der richtigen Lösung sollte zu Beginn niemals eine technische Diskussion sein. Im Vordergrund stehen gänzlich andere Fragen, nämlich: "Wie arbeite ich heute? Wo will ich hin? Wie möchte ich gerne arbeiten?" Sie müssen also zunächst immer eine Analyse Ihres persönlichen Bedarfs vornehmen. Technik ist letztlich nur noch der Erfüllungsgehilfe Ihrer Wünsche! Mit dieser Methodik entziehen Sie sich elegant dem so genannten "Feature Fucking", wie wir es im Beraterslang deutlich benennen. Statt die schier unüberschaubare Vielfalt von Technikfeatures zu analysieren, die Ihnen der Markt darbietet, entscheiden Sie nun ideologiefrei, welche Funktionen für Sie am Wichtigsten sind und Ihnen selbst den höchst möglichen Nutzen bringen. Gehen Sie andersherum vor, werden Sie schnell zum Sklaven Ihrer eingekauften Technik und limitieren sich an Vorgaben, die andere Ihnen als richtig oder falsch eingeredet haben. Was den einen an einer Cloud-Lösung stört, kann für Sie beispielsweise gerade besonders vorteilhaft sein oder eben umgekehrt.
Und noch ein weiterer Punkt ist extrem wichtig: Betrachten Sie stets die Gesamtlösung und niemals nur ein einzelnes Produkt. Ein einzelnes Produkt oder ein Dienst ist nur dann effektiv, wenn es sich harmonisch in die Gesamtlösung aller Dienste einfügt und dazu gehören zum Beispiel die Netzwerke (Fest- und Mobilnetz), die Applikationen, Endgeräte und auch die Social-Medias unserer Welt. Nur dann sprechen wir von gelungener Unified-Communication, eben wahrhaftig einheitlicher Kommunikation.