Vom Kupfer- ins Gigabit-Zeitalter

Die Zukunft nicht in der Kupferhängematte verschlafen

11. Dezember 2017, 13:01 Uhr | Axel Pomper
© fotolia / VadimGuzhva

Gemeinsam mit Bearing Point diskutierten beim VATM-Tele-Kompass Berlin-Mitte Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Frage "Wo steht Deutschland im europäischen und internationalen Vergleich und wie kann es gelingen, unser Land schnell aus dem Kupfer- ins Gigabit-Zeitalter zu bringen?".

Der „Telecommunications Outlook“, den Markus Laqua, Partner und Segmentleiter Communications & Media bei BearingPoint, Ende November vor zahlreichen Gästen vorstellte, zeichnet die Entwicklung der nationalen TK-Märkte in fünf europäischen Ländern (Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland) sowie Südkorea, den USA und der OECD zwischen 1997 und 2016 nach, beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen in den Märkten und erlaubt wichtige Schlussfolgerungen für die Zukunft.

„Die analysierten Daten und Ergebnisse zeigen sehr klar, dass die regulatorischen Eingriffe die Märkte durchaus positiv beeinflusst haben: So herrscht unter anderem stärkerer Wettbewerb zwischen Incumbents, alternativen Netzbetreibern sowie neuen Marktspielern, was nicht nur zu erheblich stärkerem Druck auf das Preisniveau für TK-Dienste, sondern auch zu Innovationen geführt hat. Dabei muss aber die Regulierung von Endkundenpreisen aus ordnungspolitischer Sicht eine absolute Ausnahme sein“, lautete ein wichtiges Fazit von Laqua.

“Müssen viel Glas zum Kunden legen”

Heute stünden die Regulierungsbehörden vor zahlreichen Herausforderungen, wie zum Beispiel das Gleichgewicht zwischen klassischen TK- und OTT/Anbietern zu gewährleisten, die Einführung neuer Technologien wie 5G, SDN (Software/Defined Networks) oder NFV (Network Functionality Virtualization) zu fördern und weiterhin für einen fairen Wettbewerb auf den TK-Märkten zu sorgen. So lautete eine seiner Schlussfolgerungen: Regulierung werde nur bedingt in der Lage sein, ein echtes Level Playing Field zwischen TK und OTTs zu schaffen. Eines steht für Laqua aber fest: „Wenn wir den Anschluss an die Industrieländer nicht verlieren wollen, müssen wir viel Glas zum Kunden legen und diese dazu motivieren beziehungsweise incentivieren, die neue Technologie auch zu nutzen.“

„Für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes wird es entscheidend sein, hier in der Politik nicht nur die richtigen Ziele zu definieren, sondern einen Plan für eine konsequente Umsetzung zu entwickeln. Nur mit flächendeckenden echten Gigabit-Anschlussnetzen werden wir die Digitalisierung von Gesellschaft und Wirtschaft erfolgreich voranbringen“, hob VATM-Präsidiumsmitglied Dr. Christoph Clément, Mitglied der Geschäftleitung Vodafone Deutschland, in seiner Begrüßung hervor. Mit Blick auf die aktuell schwierige politische Lage sagte er: „Aus Sicht des VATM und seiner Mitgliedsunternehmen wäre es wichtig, möglichst bald eine handlungsfähige Regierung zu haben, die mit der Branche gemeinsam das wichtige Zukunftsthema ‘Roll-Out von Gigabit-Netzen’ angehen kann.“ Als sehr positiv sehe es der Verband an, dass sich die Parteien in ihren Wahlprogrammen fast durchgängig für flächendeckende Gigabit-Netze ausgesprochen haben. Dabei sei es wesentlich, hierunter ausschließlich echte Gigabit-Anschlussnetze zu definieren, die tatsächlich Gigabit-Bandbreiten in Haushalte und Unternehmen bringen. „Regulierung und Förderung werden mitentscheidend dafür sein, wie weit eigenwirtschaftlicher Ausbau erfolgreich sein wird. Wir setzen auf einen Vorrang des eigenwirtschaftlichen Ausbaus.“

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