Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom, betont die Notwendigkeit einer breiten Diskussion über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.
Autos, die selbst entscheiden, ob sie ihre Insassen lieber gegen einen Baum statt andere Menschen lenken. Schüler, die sich per Internet die besten Lehrer weltweit suchen und weiterempfehlen. Roboter, die ihnen Anvertraute aufmerksam umsorgen – vielleicht sogar geduldiger als die Angehörigen es könnten. Zigfach stehen Veränderungen vor der Tür. Nicht alle Menschen sind davon begeistert, viele haben Sorgen, was da mit der Digitalisierung an Veränderung auf sie zukommt. Wir sollten uns damit auseinandersetzen. Die Tür zuhalten ist keine Option.
Die neue digitale Welt ist längst da. Und wir, die Deutsche Telekom, sind einer der Treiber: durch Netzausbau, durch Cloud-Dienste, durch kleinere und größere Partnerschaften und vieles mehr. Zugleich werden wir immer wieder über die vielen digitalen Neuerungen im Alltag staunen. Die digitale Revolution läuft. Mal schreiten wir mit, mal taumeln wir eher ins Neue.
Denn sprechen wir über Digitalisierung, geht es auch stets um Folgeabschätzung und um digitale Verantwortung. Warum machen wir das? Was bringt es? Wo sind die Risiken? Wer ist Gewinner, wer Verlierer? Als Wirtschaft, als Gesellschaft fühlen wir - schon rein ökonomisch - die Verpflichtung, darauf zu wirken, dass die Entwicklung einen guten Lauf nimmt, kein oder wenig Schaden aufkommt.
Wie digitale Verantwortung konkret aussehen kann, gilt es zu diskutieren, die kann nicht einer verordnen – nicht ein Unternehmen, nicht eine Institution, nicht eine Regierung. Digitale Verantwortung können wir nur gemeinsam erarbeiten.
In Teilbereichen haben wir dies bereits. Daten, die außerhalb von Europa verarbeitet werden? Unsere klare Haltung: Wir setzen auf das Internet der kurzen Wege. Daten dürfen beim Transport durch das Internet keine Umwege durch andere Rechtsräume nehmen. Und Big Data? Nur mit anonymisierten oder pseudonymisierten Daten. So ist es gut, dass sich die Institutionen der EU nach über drei Jahren auf eine "Europäische Datenschutzgrundverordnung" geeinigt haben.