Das Internet der Dinge fordert Bandbreite. Können die Mobilfunk-Anbieter den Bedarf decken? Und welche Herausforderungen bestehen darüber hinaus? Die führenden Carrier in Deutschland beziehen Stellung.
Die Digitalisierung der Wirtschaft ist in vollem Gange. Unternehmen stellen ihre Workflows auf den Prüfstand, überdenken ihre Geschäftsmodelle und kommen nicht selten zu dem Schluss, dem Thema Dienste und Services mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die Vernetzung spielt in allen Szenarien eine entscheidende Rolle, sei es beim Optimieren der Zusammenarbeit intern oder mit Partnern, bei der Kommunikation zum Kunden oder bei der Transformation vom Hersteller zum Service-Profi. Entsprechend steigen die Anforderungen an Bandbreite und Verfügbarkeit insbesondere der mobilen Netzwerk-Infrastruktur.
So erwartet beispielsweise Cisco in den kommenden fünf Jahren einen Anstieg des mobilen Datenverkehrs um das Siebenfache. Bemerkenswert ist dabei der Einfluss der M2M-Kommunikation (Machine to Machine). Cisco ermittelte in seinem „Visual Networking Index (VNI) Global Mobile Data Traffic Forecast”, dass in Deutschland der Verkehr über M2M-Verbindungen bis 2020 sogar um den Faktor 24 steigt.
„Damit werden 18 Prozent des gesamten mobilen Traffics keine menschliche Kommunikation sein“, lautet die Prognose. Hinzu komme, dass sich pro Nutzer bis zum Jahr 2020 der Datenverkehr mehr als verfünffachen werde. Oliver Tuszik, Deutschlandchef von Cisco, mahnt: „Wir dürfen uns also nicht ausruhen, sondern müssen weiter in unsere Netze investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. Das ist eine zentrale Säule, um die Potenziale der Digitalisierung in Deutschland voll zu nutzen. Diesen Ausbau müssen Politik und Wirtschaft gemeinsam vorantreiben.“
Im Fall der M2M-Kommunikation geht es in erster Linie nicht einmal um mehr Bandbreite – die wird von den Konsumenten neuer Streaming-Dienste gefordert. Wenn Maschinen selbstständig Daten austauschen, spielen andere Aspekte wie Reichweite, Verfügbarkeit, der erforderliche Stromverbrauch der mobilen Endgeräte oder beispielsweise die Kosten für die Funkmodule eine größere Rolle.