Gastkommentar von Bechtle

Haben wir das Zeug für die Zukunft?

5. Oktober 2020, 11:39 Uhr | Autor: Christian Malzacher / Redaktion: Diana Künstler
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Christian Malzacher von Bechtle beleuchtet vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie den Arbeitsplatz der Zukunft. Die alles entscheidende Frage dabei: Wie macht sich Collaboration im Stresstest?

In den letzten Monaten konnten und mussten moderne Technologien zeigen, was sie zu bieten haben. Chat statt Flurfunk, Webkonferenz statt Meetingraum, virtuell statt real. Von einem Tag auf den anderen wurde das Homeoffice für viele praktisch alternativlos. Reihenweise schickten Unternehmen und öffentliche Verwaltungen ganze Teams nach Hause. Die einen besser, die anderen weniger gut vorbereitet. Plötzlich war die Arbeit von daheim nicht mehr nur die Ausnahme von der Regel, weil es an ein paar Tagen im Monat das Pendeln erspart oder die Kinderbetreuung erleichtert. Es war für viele die einzig sichere Lösung, um während der Pandemie handlungsfähig zu bleiben.

Collaboration im Stresstest

Die Dimension dieser Herausforderung wird umso deutlicher, wenn man sich Zahlen aus der Zeit „davor“ anschaut. Beim D21 Digital Index 2018/2019, mit dem Vertreter der Industrie und der Bundesregierung den Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung untersuchen, gaben 74 Prozent der Befragten an, sich einen digitalen Arbeitsplatz für flexibles Arbeiten zu wünschen. Jedoch konnten nur 16 Prozent der Befragten auf einen solchen zurückgreifen. Eine dedizierte unternehmensweite Strategie zur Umsetzung neuer Arbeitsplatz- und Mobilitätskonzepte gab es laut einer Studie von IDG in lediglich 30 Prozent der befragten deutschen Unternehmen. Und so mussten Arbeitgeber im Frühjahr nicht nur auf einen Schlag große Mengen neuer Hardware beschaffen, vom Headset bis zum Notebook, sondern kurzfristig Plattformen etablieren, um Kommunikation und Zusammenarbeit auch außerhalb des Büros zu ermöglichen.

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Christian Malzacher, Bechtle
Christian Malzacher ist Business Manager – Modern Workplace beim IT-Systemhaus Bechtle. Er sagt: “Mobile Endgeräte und Software-Lizenzen alleine machen noch keinen zukunftsstarken Arbeitsplatz.”
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Klar ist: Mobile Endgeräte und Softwarelizenzen alleine machen noch keinen zukunftsstarken Arbeitsplatz. Was zählt, ist ein möglichst ganzheitliches Modern-Workplace-Konzept, verankert in die Unternehmensstrategie. Nur so lassen sich Collaboration-Tools mit all ihren Möglichkeiten wirklich effizient nutzen, um ortsunabhängig die Zusammenarbeit und Kommunikation zu verbessern. Im besten Fall verändert ihr Einsatz die Arbeitsweise im Team und optimiert ganze Prozesse. In manchen Unternehmen hat Corona die digitale Transformation einfach beschleunigt. In anderen ist auf die Schnelle eine Schatten-IT entstanden, weil die bestehenden Strukturen den neuen Anforderungen nicht gewachsen waren. Viele IT-Verantwortliche beschäftigen sich daher aktuell damit, wie das, was sie in den letzten Monaten auf die Beine gestellt haben, zur eigentlich bestehenden IT-Strategie und IT-Landschaft passt. Sie fragen: Können wir das technisch stemmen? Wie ermöglichen wir das Arbeiten inner- und außerhalb des Unternehmens – ohne Barrieren, ohne Performance-Verlust, ohne Einschränkungen, Applikationen auch außerhalb des Büros aufzurufen? Und ganz wichtig, weil anfangs aus der Not heraus teils vernachlässigt: Wie können unsere Mitarbeiter von überall sicher auf Unternehmensdaten zugreifen?

In der Vergangenheit hat man beim Thema IT-Security in erster Linie sichergestellt, dass das Unternehmen oder ein Unternehmensbereich geschützt wird. Jetzt steht der Schutz der Identität des Mitarbeiters maximal im Fokus. Ein wichtiger Punkt, der zeigt: Beim Modern Workplace geht es nicht nur um effizientere Prozesse, sondern darum, wie moderne Technologien die Menschen im Unternehmen bestmöglich unterstützen. Wie schafft es jeder Einzelne, diese Tools – die ja scheinbar ganz gut funktionieren, um mobil zu arbeiten – auch dafür zu nutzen, transparenter zu kommunizieren und produktiver zu sein? Genau dabei brauchen viele Organisationen im Augenblick Unterstützung. Gelingt es, profitieren nicht nur einzelne Teams davon, sondern am Ende das gesamte Unternehmen.

Collaboration, so viel ist sicher, wird auch mit der schrittweisen Zunahme des Präsenzbetriebs nicht an Relevanz verlieren. Viele Mitarbeiter haben trotz aller Hürden in den letzten Monaten gelernt, dass Arbeiten von zu Hause gut funktionieren kann. Dass es sich lohnt zu fragen: Wofür nutzen wir das Büro? Und die Antwort sollte sein: Für den persön-lichen Austausch, für kreative Zusammenarbeit, aber nicht primär, um am Schreibtisch zu sitzen. Wir haben in der Arbeitswelt in den letzten Monaten Erkenntnisse gewonnen, die positiver waren, als viele zuvor dachten. Lassen Sie uns diese Erkenntnisse nutzen, um zu prüfen, wie wir von dieser neu gewonnenen und erprobten Flexibilität in Zukunft profitieren. Denn eines ist klar: Wir wollen nicht zurück, wir wollen vorankommen!


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