Avast-Studie

Hunderttausende IoT-Geräte unsicher

22. August 2017, 12:21 Uhr |
© Ton Snoei - 123RF

Eine Studie von Avast ergab, dass in Deutschland, Österreich und der Schweiz hunderttausende IoT-Geräte unsicher sind. Vor allem Router, Drucker und Webcams weisen Schwachstellen auf und stellen ein Privatsphäre- und Sicherheitsrisiko dar.

Avast, Hersteller von digitalen Sicherheitsprodukten, hat die Ergebnisse seiner aktuellen Studie zur Sicherheit von intelligenten Smart-Home-Geräten in Deutschland, Österreich und der Schweiz veröffentlicht. Demnach weisen hunderttausende Internet of Things-Geräte Schwachstellen auf. Die Sicherheitsexperten von Avast warnen: Hacker benötigen nur ein einziges ungeschütztes Gerät, um eine Vielzahl von Geräten in ein riesiges Botnet zu verwandeln und für kriminelle Aktivitäten fernzusteuern.

Verletztliche IoT-Geräte in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

  • Deutschland: In Deutschland hat Avast mehr als 820.000 Netzwerke überprüft. Von den fast drei Millionen darin registrierten IoT-Geräten, sind über 175.500 Geräte unsicher. Außerdem weisen fast 140.000 Router (knapp 17 Prozent), mehr als 8.000 Drucker (5 Prozent) und über 1.000 Webcams (13 Prozent) Schwachstellen auf.
  • Österreich: In Österreich hat Avast mehr als 80.000 Netzwerke gescannt. Von den über 280.000 darin enthaltenen IoT-Geräten sind mehr als 31.000 Geräte unsicher. Zudem weisen 33 Prozent der gescannten Router (26.500), fast 10 Prozent der Webcams (125) und rund 5 Prozent der Drucker (950) Schwachstellen auf.
  • Schweiz: In der Schweiz hat Avast über 90.000 Netzwerke überprüft. Von insgesamt mehr als 350.000 registrierten IoT-Geräten weisen rund 42.000 Geräte Schwachstellen auf. In der Schweiz sind fast 40 Prozent der Router (36.000), 8 Prozent der Drucker (fast 2.000) und 6 Prozent der gescannten Webcams (134) ungeschützt.

“Durch die Anfälligkeit von hunderttausenden ungeschützten Geräten können Cyberkriminelle ein Botnet erschaffen, um Server und Websites zu attackieren und vom Netz zu nehmen. Erst vergangenes Jahr konnten wir so einen Fall beobachten, als der Service Provider Dyn attackiert wurde. Dies unterbrach den Datenverkehr zu großen Websites wie Amazon, Twitter und Reddit”, erklärt Ondrej Vlcek, CTO und EVP & GM Consumer bei Avast. Bereits ein einziges ungeschütztes Gerät reicht aus, damit sich Cyberkriminelle Zugang dazu verschaffen, dieses infizieren und es in ein gewaltiges Botnet verwandeln können. Mit diesem Netzwerk aus infizierten Geräten können Hacker Fernbefehle durchführen. Da die Bots unauffällig im Hintergrund agieren, merken die Besitzer meist nichts davon. Ungeschützte IoT-Webcams ermöglichen es den Cyberkriminellen zudem, die Nutzer privat zu beobachten und die Videos sogar per Live-Übertragung online zu streamen. Deswegen ist die Anzahl tausender unsicherer Geräte in Deutschland, Österreich und der Schweiz besonders alarmierend.

Es ist für jeden – und natürlich für Cyberkriminelle – ein Leichtes, IP-Adressen und Schnittstellen zu scannen und herauszufinden, welches Gerät über welche IP-Adresse erreichbar ist. Mit ein paar zusätzlichen Bemühungen und weiterem Know-how können Hacker auch den Geräte-Typ (Webcam, Drucker, Wasserkocher, Kühlschrank, usw.), die Marke, das Modell und die darauf installierte Software-Version herausfinden. Anschließend können sie diese Daten mit öffentlich verfügbaren Listen von ungeschützten Geräten abgleichen, um herauszufinden, welche Geräte unsicher sind.

Um mit dem Internet verbundene Geräte gegen ungewollte Attacken zu schützen, müssen Nutzer ihren Beitrag dazu leisten, die Online-Welt zu einem sichereren Ort zu machen. Dies können sie tun, indem sie ihre Software stets auf dem aktuellen Stand halten und starke, komplexe Passwörter verwenden.

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